„Wandern und Jodeln“ ist gerade in der warmen Jahreszeit eine geniale Kombination, um Körper und Geist Erholung zu verschaffen.
Wie die Kühe auf den Almweiden reagieren, ist nicht dokumentiert, wohl aber die Wirkung auf den Menschen: „Es ist befreiend: Wir stehen mitten auf der Alm und jodeln nach Leibeskräften. ExpertInnen vom Steirischen Volksliedwerk zeigen uns, wie’s geht. Als Wanderführer dabei unschlagbar: Gerhard Eisenberger, der die Reise erfunden hat.“ Aus dieser Teilnehmer-Rezension lässt sich schon erkennen, warum sich „Wandern und Jodeln“, ein Themenschwerpunkt des Steirischen Volksliedwerks in Kooperation mit „Weltweit Wandern“, so großer Beliebtheit erfreut. Und die bevorstehenden Sommermonate sind die beste Jahreszeit, um Stimm- wie Kreuzbänder gleichermaßen zu fordern.
Magische Anziehungskraft
In der freien Natur, die Berge im Blick und eine so archaische Form des Gesangs auf den Lippen, dass hat eine beinahe magische Anziehungskraft. Und dabei muss man gar nicht viel mitbringen: Ordentliche Wanderausrüstung für jede Wetterlage und guten Willen: „Ja, das Jodeln kann jeder lernen, wir zeigen es vor und schon nach den ersten Versuchen und Übungen finden die meisten Teilnehmer ganz leicht hinein,“ erklärt Monika Primas, die Leiterin des Steirischen Volksliedwerkes. Mit einer ganzen Reihe von Touren wartet das Programm für die Monate Mai, Juli und August auf. Gestartet wird im Naturpark Almenland Breitenau, von 22. bis 25. Mai (siehe Termine). Wanderführer Gerhard Eisenberger beschreibt diese Tour als „leicht zu bewältigen“ mit einer Gehzeit von zwei bis fünf Stunden, in denen man maximal 600 Höhenmeter bewältigen muss.
Natur- und Gemeinschaftserlebnis
Für den ehemaligen Lehrer und passionierten Wanderführer ist die gute Stimmung unter den Teilnehmern ein wichtiger Aspekt, Freundschaften entstehen, denn so eine gemeinsame Tour und das Erlebnis von Natur und Gesang verbinden. Als eine, die in eine singende Familie hineingeborene wurde und die Schönheit des Almenlandes liebt, freut sich Monika Primas ganz besonders auf ihre Einsätze und blickt auch gerne auf bisherige zurück: „Hinter dem Singen und Jodeln steckt für uns weit mehr. Und gerade in Verbindung mit dem Wandern, können Seele und Körper richtig auftanken. Jeder Mensch braucht Zeit.Und die müssen wir uns selber nehmen, um uns Gutes zu tun. So denke ich gerne an die schönen Erlebnisse mit den Teilnehmern. Wenn ich spüre, wie die Jodler und Lieder so freudig aufgenommen werden, dann weiß ich, dass unsere Arbeit nicht nur Spaß macht sondern richtig und sinnvoll ist.“
Unter Jodeln versteht man übrigens ein Singen ganz ohne Text mit häufigem, raschem Registerwechsel. Die Ursprünge des Jodelns reichen in vorhistorische Zeiten zurück – jodelnd verständigten sich etwa Hirten und Sammler, auch Waldarbeiter. „Jo“ dann …
Termine & Touren
Naturpark Almenland Breitenau: 22. bis 25. Mai 2015:
leichte Touren, Unterkunft: Gasthaus Frankenhof, 8163 Nechnitz,
Hochschwab: 23. bis 26. Juli 2015: mäßig anspruchsvolle Touren, Kondition für sieben Gehstunden und rund 1.000 Höhenmeter erforderlich sowie Trittsicherheit und Schwindelfreiheit, Unterkunft: Alpengasthof Bodenbauer, 8621 St. Ilgen,
Grebenzen: 6. bis 9. August 2015, mäßig anspruchsvolle Touren mit Gehzeiten zwischen zwei und sieben Stunden, 300 bis 800 Höhenmeter, Unterkunft: Brauwirt Seidl, 8820 Zeutschach 7
Ausseerland: 27. bis 30. August 2015, mäßig anspruchsvolle Touren mit zwei bis sechs Stunden Gehzeit, 200 bis 1.000 Höhenmeter, Unterkunft: JUFA Altaussee, 8992 Lichtersberg 67
Genaue Tourenbeschreibungen: www.weltweitwandern.at
Weitere Infos: www.steirisches-volksliedwerk.at
Tipp: „Jodeln – Singen – Bleamerl Schaun“, 31. Mai 2015, 9.30 bis 15.30 Uhr. Ein klangvoller Ausflug zu den Orchideen im Oststeirischen Almenland mit Orchideenexperten Franz Ederer.
Weitere Infos: www.steirisches-volksliedwerk.at