Der Mariazeller Lärchenholz-Spezialist Kaml & Huber investiert rund acht Millionen in den Bau einer der modernsten Holz-Verarbeitungszentren Mitteleuropas.
Hochoptimierte Fertigungsabläufe, Hightech-Förderanlagen, „just-in-time“-Produktion und exquisite Holz-Produkte für architektonische Bauvorhaben in aller Herren Länder als Endprodukt: Auf über 2.000 Quadratmeter soll sich ab November in Mariazell die technologische Zukunft der Holz-Verarbeitung erstrecken. Verantwortlich für das das hochmoderne Kompetenzzentrum für nachhaltige Lärchenholzverarbeitung zeichnet das eigentümergeführte Unternehmen Kaml & Huber. Das Familienunternehmen investiert rund acht Millionen Euro in Entwicklung, Planung und den Neubau.
Damit soll eines der modernsten Holzverarbeitungszentren Mitteleuropas in Mariazell entstehen: „Mit dieser Investition in den Standort wollen wir uns als obersteirisches Kompetenzzentrum für nachhaltige Verarbeitung von Lärchenholz positionieren. Insgesamt können wir unser Verarbeitungsvolumen verdoppeln und unsere Wettbewerbsfähigkeit weiter steigern. Damit sind wir für die Zukunft gut aufgestellt“, betonen die Firmen-Eigentümer Peter Kaml und Rudolf Huber unisono. Sie spielen dabei auf Peter Kaml junior und Katrin Rohrer an, die als junge Generation an Geschäftsführern bereits ante portas steht.
Rund 50.000 Kubikmeter Holz sollen jährlich in der neuen Infrastruktur pro Schicht vom Stapel fallen. Das entspricht einer Verdoppelung der aktuellen Leistung des Betriebs. Das zeitigt auch positive Auswirkungen auf die Beschäftigten im Unternehmen. „Unsere 30 Arbeitsplätze können dadurch weiter abgesichert werden. Wenn die marktwirtschaftlichen Entwicklungen stimmen und unser Konzept greift, können wir uns vorstellen, langfristig bis zu 20 neue Stellen zu schaffen“, betont Huber.
Meilenstein für die Region
Für Landesrat Johann Seitinger ist diese Investition in das obersteirische Holz-Kompetenzzentrum ein wirtschaftlicher Meilenstein in der Region: „Gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten schaffen Investitionen neue Zuversicht – etwas, das wir jetzt mehr denn je brauchen, um den Wirtschaftsstandort wieder anzukurbeln.“
Diese Zukunftsinvestition, bei der 85 Prozent der Gesamtinvestitionssumme in der Steiermark bleiben, beflügelt die Innovationskraft im Bereich der Holz- und Bauwirtschaft. Kaml & Huber unterstreichen mit dem Bau dieses Kompetenzzentrums die steirische Vorreiterrolle als Holzbauland Nummer 1.
Einen großen Anteil an der regionalen Wertschöpfung hat die 125-köpfige Mariazeller Baugruppe Zefferer, welche die innovative Realisierung des Neubaus abwickelt. „Unsere Handwerker errichten die neuen Fertigungshallen freigespannt über die bestehende Produktion in 15 Metern Höhe. Etwas vereinfacht gesagt, stülpen wir das neue Gebäude quasi wie eine Käseglocke über die bestehende Fertigung“, sagt Baumeister Hans-Peter Zefferer. Erst der massive Kran, der an der Decke der neuen Fertigungshalle entsteht, wird die alte Produktionsstätte abtragen.
Dadurch kann man Produktionsstillstände in der Holzverarbeitung mit wenigen Ausnahmen verhindern. „Das ist dahingehend besonders, als dass wir die Fortsetzung der Fertigung auf Basis eines innovativen Baukonzepts als einzige Baugruppe ermöglichen konnten. Unsere regionalen Fachkräfte können in diesem Bauvorhaben ihre volle Kompetenz ausspielen“, freut sich Zefferer.
Hohe Nachhaltigkeit
Die (regionale) Nachhaltigkeit kommt auch im operativen Betrieb des hochmodernen Verarbeitungszentrums nicht zu kurz: Das gesamte Lärchen-Rundholz stammt aus ausschließlich zertifizierten Wäldern im Umkreis von 200 Kilometern. „Diese Wälder werden nachhaltig und unter besonderen ökologischen und ökonomischen Kriterien bewirtschaftet“, erklärt Geschäftsführer Kaml. Die verarbeiteten Ergebnisse werden zu 50 Prozent in Österreich verkauft. Das erfolgt vor allem in Form von hochwertigen Lärchenleimbindern, Qualitätsvertäfelungen und Außenverkleidungen für beispielsweise Gärten, Garagen und Fenster. Die andere Hälfte wird nach Italien, in die Schweiz, Deutschland, Frankreich und nach Ungarn exportiert.
Über die Betriebe
Die Gründung von Kaml & Huber geht in das Jahr 1979 zurück. Das Unternehmen wird in zweiter Generation von Rudolf Huber und Ing. Peter Kaml geführt und beschäftigt aktuell 30 Mitarbeiter. Jahrzehntelange Erfahrung in der Verarbeitung von Holz, optimierte Fertigungsabläufe, flexible auftragsbezogene Produktion und hervorragend ausgebildete sind Fundament des Unternehmenserfolgs. Und die Mariazeller Baugruppe Zefferer gibt es seit 1949. Das Unternehmen wird von Baumeister Hans-Peter Zefferer geführt und beschäftigt aktuell 125 Mitarbeiter, davon 17 Lehrlinge. Das regionale Bau-Unternehmen ist auf die Planung, den Neu- und Umbau sowie Sanierungen von gewerblichen, landwirtschaftlichen und privaten Gebäuden spezialisiert. Zuletzt zeichnete Zefferer u. a. für den Bau der Mariazeller Einseilumlaufbahn sowie der jüngsten niederösterreichischen Großtouristen-Attraktion, einer kilometerlangen Seilrutsche, verantwortlich.