Die Regentschaft der amtierenden Apfelhoheiten neigt sich dem Ende – eine turbulente Zeit für die steirische Obstwirtschaft.
Apfelkönigin Magdalena Pross und Apfelprinzessin Lisa Maria Fessel sind seit etwas mehr als drei Jahren das Aushängeschild der steirischen Obstwirtschaft. Im Zuge des „Aufsteirerns“ am 15. September werden sie ihre Kronen an ihre Nachfolgerinnen übergeben. NEUES LAND blickt gemeinsam mit ihnen auf ihre, für die Obstwirtschaft so turbulente Amtszeit zurück.
Die Apfelkönigin, die von einem Obstbaubetrieb in der Gemeinde Ilztal stammt, erinnert sich noch gut an ihre Krönung beim Apfelblütenfest 2016: „Es war richtig kalt und nur wenige Tage danach kam es zur Frostkatastrophe. Beim Betrieb meiner Eltern hatten wir Ausfälle von über 95 Prozent zu beklagen.“ Auch Apfelprinzessin Lisa I bleibt diese Zeit noch lange in Erinnerung, denn am Betrieb ihrer Eltern in Vasoldsberg wäre es beinahe zu schweren Schäden aufgrund des Schneedrucks auf den Hagelnetzen gekommen.
Unter Druck
Danach war die Stimmung in der Branche am Boden. „Genau deshalb fanden wir es umso wichtiger, ein positives Image des steirischen Apfels zu vermitteln und so das Marketing zu unterstützen“, erklärt Magdalena I. Egal ob beim Tag des Apfels, auf der Fruit Logistica in Berlin oder bei Besuchen hochrangiger Politiker. „Ich war wirklich angetan, wie herzlich wir überall begrüßt wurden“, erzählt Lisa I von ihren positiven Erlebnissen. Für sie ist dabei auch ein Mädchentraum wahrgeworden: Die Hoheiten bekamen als „Arbeitskleidung“ für die vielen Auftritte ein maßgeschneidertes Dirndl.
Der Zukunft des steirischen Obstbaus sehen die Apfelhoheiten mit gemischten Gefühlen entgegen, denn nach zwei Frostjahren haben die Bauern nun mit einem schwierigen Vermarktungsjahr durch die überdurchschnittlich große Ernte in ganz Europa zu kämpfen. Ihre eigene berufliche Zukunft sehen sie nicht in der Landwirtschaft. Magdalena Pross arbeitet als Diätologin am Rehabilitationszentrum Bad Tatzmannsdorf und Lisa Fessel studiert Jus an der Universität Graz.
Beitragsbild: Gery Wolf