Martin Schaller von der RLB Steiermark über Neuerungen im Internetbanking, pushTAN und einfache Lösungen ohne Smartphone.
NEUES LAND: Ab 14. September gelten EU-weit strengere Sicherheits-Standards im Internetbanking. Was ist der Hintergrund für die Änderungen und wie stehen Sie dazu?
Generaldirektor Martin Schaller: Immer mehr Geldgeschäfte werden digital abgewickelt. Die Europäische Union hat daher eine Richtlinie mit strengeren Standards erlassen, um die Sicherheit zu erhöhen. Demnach müssen beim Einloggen und bei Transaktionen immer zwei der folgenden drei Faktoren erfüllt sein: etwas wissen (Code), etwas haben (registrierte Banking-App oder Bankkarte) oder ein biometrisches Merkmal wie zum Beispiel Fingerprint oder Gesichtserkennung. Das smsTAN-Verfahren in der bisherigen Form oder ausgedruckte TAN-Codes haben damit ausgedient. Bei Raiffeisen steht die Sicherheit an oberster Stelle, daher begrüßen wir diese Neuerungen grundsätzlich.
NL: Was ändert sich dadurch für die Bankkunden?
Schaller: Wichtig ist, dass sich nun jeder Internetbanking-Kunde für eines der neuen Autorisierungsverfahren registriert. Raiffeisen hat drei Möglichkeiten entwickelt. Die komfortabelste Variante ist die sogenannte pushTAN, die in der neuen Mein ELBA-App integriert ist. Die Installation der App und Umstellung auf den neuen Sicherheitsstandard ist einfach und dauert nur wenige Minuten. Mit der installierten Mein ELBA-App inklusive pushTAN ist nicht nur Internetbanking am Smartphone möglich, sie ist auch der Schlüssel für das Einloggen und die Freigabe von Transaktionen am Computer zuhause.
NL: Warum ist die pushTAN in der Mein ELBA-App die einfachste Variante?
Schaller: Sie ist doppelt sicher und zugleich einfach zu bedienen. Das Einloggen und Freigeben von Überweisungen geschieht bequem per Fingerprint, Gesichtserkennung oder selbst gewähltem PIN. Das Merken und Eintippen der smsTAN ist damit nicht mehr notwendig. Wer die Mein ELBA-App darüber hinaus für Überweisungen nutzt, hat weitere praktische Funktionen. Etwa Scannen von Zahlscheinen und IBANs, eine Empfängerschnellauswahl oder die Benachrichtigung in Echtzeit bei neuen Kontoumsätzen.
NL: Gibt es auch alternative Lösungen ohne Smartphone?
Schaller: Ja, selbstverständlich. Kunden ohne Smartphone können weiterhin Internetbanking nutzen. Als Alternative und ebenso sichere 2-Faktor-Autorisierung steht die cardTAN parat. Benötigt werden dazu eine cardTAN-fähige Raiffeisen Bankomatkarte (Debitkarte) – erkennbar am cardTAN-Schriftzug auf der Rückseite – und ein mobiles Kartenlesegerät, das Raiffeisenkunden in ihrer Bank erhalten. Diese Methode ist bereits jahrelang erfolgreich im Einsatz. Im September wird darüber hinaus eine pushTAN Desktop-Version erhältlich sein. Dieses Miniprogramm wird am Computer installiert.
NL: Ändert sich auch bei Zahlungen mit der Bankomatkarte in Geschäften oder bei Einkäufen im Internet etwas?
Schaller: Die neuen Sicherheitsstandards gelten auch für Zahlungen im Internet, allerdings gilt hier eine längere Umstellungsfrist. Bei Zahlungen mit der Bankomatkarte in Geschäften ändert sich nichts.
NL: Wo erhalten Kunden Unterstützung?
Schaller: Die umfassende Information unserer Kunden ist uns wichtig. Wir informieren laufend, sowohl über digitale Kanäle als auch telefonisch und persönlich in unseren Bankstellen. Dazu haben wir eigene sogenannte Digital-Coaches ausgebildet, die in den Raiffeisenbanken für unsere Kunden da sind.
Weitere Informationen gibt es auf www.raiffeisen.at
Beitragsfoto: Raiffeisen
Onlinebanking neu
- Mitte September 2019 müssen die heimischen Onlinebanking-Nutzer Abschied von der gewohnten smsTAN zur Authentifizierung von Überweisungen nehmen.
- Hintergrund ist eine neu gefasste EU-Richtlinie, die unter anderem Sicherheitsoptimierungen beim Onlinebanking verlangt.
- Eine Push-TAN ist beim Login und bei Zahlungsvorgängen notwendig.