Folgen nicht unterschätzen

von Karlheinz Lind

Man hätte es wohl kaum für möglich gehalten, dass nach den Rekordniederschlägen vor gut zwei Wochen der Sommer wieder zurückkehrt. Während die hohen Temperaturen für die bevorstehende Ernte positive Effekte hat, leiden Menschen oftmals unter diesen Bedingungen. Hitzewellen stellen nicht nur eine Gefahr für die körperliche Gesundheit dar, sondern haben auch schwerwiegende Auswirkungen auf die Psyche. Aufgrund der enormen Stressbelastung bei anhaltenden Temperaturen über 30 Grad Celsius können Angststörungen oder Depressionen verursacht beziehungsweise verschlimmert werden. Aggressive Verhaltensweisen nehmen bei Hitze ebenso zu wie Erschöpfungszustände und gedrückte Stimmungslagen. Angesichts der weiterhin steigenden Zahl der Hitzetage auf bis zu 80 pro Jahr bis zum Ende des Jahrhunderts sollten die psychischen Folgen der Klimakrise nicht unterschätzt werden, appelliert Umweltmediziner Hans-Peter Hutter von der MedUni Wien.

Die Gefahr für die psychische Gesundheit geht weniger von Einzelereignissen wie einzelnen Hitzetagen aus als vielmehr von wiederholten und häufigen negativen Ereignissen, wie sie die Klimakrise hervorruft. Das dabei vorherrschende Gefühl, dass der belastende Zustand nicht verbessert oder verändert werden kann, setzt der Psyche besonders zu.

Somit sind die Bäuerinnen und Bauern doppelt vom fortschreitenden Klimawandel betroffen. Einerseits fallen ihre Ernten häufiger Wetterextremen zum Opfer und andererseits wird die tägliche Arbeit bei hohen Temperaturen immer mehr zur Herausforderung.

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