Eine Krise namens Blackout

von Karl Brodschneider

Der Steirische Zivilschutzverband macht mit Nachdruck auf die Blackout-Vorsorge aufmerksam. Den Gemeinden kommt dabei eine zentrale Bedeutung zu.

 

Das Licht geht aus. Der Kühlschrank summt nicht mehr. Die Heizung funktioniert nicht mehr. Handy und Festnetztelefon sind stumm. Züge bleiben stehen und Aufzüge stecken fest – und das für Stunden oder gar Tage. Ein Blackout – ein großflächiger, totaler Stromausfall – ist überall möglich und führt zum Zusammenbrechen aller Versorgungsinfrastrukturen. Der Ausgangspunkt dafür ist ein großflächiges Ungleichgewicht zwischen Erzeugung und Verbrauch und die damit verbundene Frequenzänderung im gesamten europäischen Netzverbund. Ursachen hierfür können Extremwetterereignisse, technisches Versagen, Cyber-Angriffe, Marktmanipulation, Sonnenstürme, Erdbeben oder Terror-Anschläge sein. 

Vorsorge ist wichtig

„Die Blackout-Vorsorge ist ein wichtiges Thema für uns alle, denn wer darauf vorbereitet ist, ist auf jede Krise gut vorbereitet“ sagte Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer bei der Präsentation des Blackout-Leitfadens für die steirischen Gemeinden. „Mit dem neuen Leitfaden werden den Kommunen umfassende Informationen zur Verfügung gestellt und die Bürgermeister dabei unterstützt, bestmöglich auf diesen Krisenfall vorbereitet zu sein. Das ist entscheidend, denn sie sind die ersten Ansprechpartner vor Ort“, so Schützenhöfer weiter.

Die professionelle Kooperation vom Zivilschutzverband Steiermark mit der Energie Steiermark und den Energienetzen Steiermark sei in diesem höchstsensiblen Bereich nur zu begrüßen, betonte Landeshauptmannstellvertreter Anton Lang. Der Vorstandssprecher der Energie Steiermark, Christian Purrer, konkretisierte: „Die Energie Steiermark und die Energienetze Steiermark sorgen für eine bestmögliche Prävention im Bereich der Energieversorgung in der Steiermark. Der Zivilschutzverband Steiermark leistet hier wertvolle Aufklärungsarbeit durch umfassende Information und einfach umsetzbare Maßnahmen für jeden Haushalt. Daher pflegen wir eine enge Zusammenarbeit und sind Sponsoren des Zivilschutzverbandes.“

Präsident Martin Weber vom steirischen Zivilschutzverband stellte den Leitfaden für steirische Gemeinden näher vor: „Die Blackout-Vorsorge in der Gemeinde betrifft zwei wesentliche Ebenen. Das sind die persönliche Vorsorge der Bevölkerung sowie die Sicherstellung der kommunalen Infrastrukturnotversorgung und sonstiger wichtiger Leistungen wie Gesundheits- und Lebensmittelnotversorgung. Bei allen Betrachtungen geht es lediglich um eine Notversorgung sowie um die Minimierung von Schäden.“

Auf sich allein gestellt

Im Fall einer solch weitreichenden Krise werden gemäß Landeskatastrophenschutzgesetz die Bürgermeister zu den behördlichen Einsatzleitern in ihren jeweiligen Gemeinden. Damit werden weitreichende Verantwortlichkeiten übertragen. Weber machte deutlich: „Im Fall eines Blackouts ist die Gemeinde beinahe auf sich allein gestellt. Eine Hilfe von außerhalb ist kaum zu erwarten. Alles, was nicht vorgesorgt wurde, kann im Anlassfall nicht ersetzt werden.“

Vizepräsident Armin Forstner ergänzte: „Wir wollen aufklären, keine Panik erzeugen und zur Prävention für die Bevölkerung Informationen zur Verfügung stellen.“ Neben den bereits vorhandenen Informationen und Broschüren wurde eine neue landesweite Informationskampagne gestartet.  

Weitere Informationen zum Thema Blackout unter https://www.zivilschutz.steiermark.at/blackout 

 

Beitragsfoto: stock.adobe

 

 

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