Die Champions-League der besten Kernöle des Landes gewannen Andreas Lückl aus Jagerberg vor Bianca und Gerald Malli aus Bad Schwanberg sowie Andrea und Karl Koch aus St. Martin im Sulmtal.
Newcomer dominierten das Kürbiskernöl-Championat. Aus den Top 20-Ölen des Landes erkostete eine 80-köpfige Expertenjury mit viel Prominenz in der Landesberufsschule für Tourismus Bad Gleichenberg die besten Kernöle des Landes. Veranstalter waren die Landwirtschaftskammer und die Gemeinschaft Steirisches Kürbiskernöl. Den Sieg in dieser Königsdisziplin holte sich völlig überraschend der Jagerberger Nebenerwerbsbauer Andreas Lückl, der erst vor fünf Jahren mit dem Kürbisanbau begann und dessen perfektes Öl die Jury bei der verdeckten Verkostung beeindruckte. Platz zwei ging an die Vollprofis Bianca und Gerald Malli aus Bad Schwanberg, die gleich wie der Champion, erst vor fünf Jahren in die professionelle Kürbiskernölproduktion einstiegen. Platz drei belegten Andrea und Karl Koch aus St. Martin im Sulmtal, die ebenfalls zum ersten Mal in der Champions-League der Top 20 mitspielten. Den erstmals vergebenen Titel „Ölmühle des Jahres“ holte sich die Agrarunion Süd-Ost mit ihrer Ölmühle in Grabersdorf, die erfolgreich von Sepp Christandl geführt wird.
Nebenerwerbsbauer
Innerhalb von fünf Jahren hat sich Andreas Lückl zum Kürbiskernöl-Vollprofi entwickelt. Erstmals schaffte er es in die Top 20-Runde der besten Kernöle des Landes und holte sich gleich den begehrten Titel „Kürbiskernöl-Champion 2021/22“. Mittlerweile kultiviert der Nebenerwerbsbauer, der auch als Mechaniker arbeitet, auf fünf Hektar den steirischen Ölkürbis. „Für mich ist der Sieg sehr überraschend. Ich habe damit nicht gerechnet“, freut sich Lückl über den Triumph in dieser Königsklasse. Schon bisher ist sein Kürbiskernöl bei den Kunden sehr beliebt. „Der gute Geschmack meines Kernöls ist bei den Kunden sehr beliebt. Das ist auch die Triebfeder, die Anbaufläche in den nächsten Jahren um einiges auszudehnen“, verrät Lückl. Verkauft wird ab Hof oder per Versand. Kontakt: Andreas Lückl, E-Mail: andreas.lueckl@gmx.at, Tel.: 0664/1245586
Auch Bianca und Gerald Malli stiegen heuer erstmals in die Top-20-Champions-League auf und erzielten gleich beim ersten Anlauf den zweiten Platz. „Wir haben gehofft, aber nicht wirklich damit gerechnet auf einem Stockerl-Platz zu landen“, erzählten die strahlenden Vize-Champions. Auch sie haben sich in den vergangenen fünf Jahren zu Vollprofis entwickelt. „Bei allen fünf Landesprämierungen, an denen wir teilgenommen haben, erzielten wir die Höchstpunkteanzahl“, sind Bianca und Gerald Malli stolz auf ihre Leistungen. Die Vollerwerbsbauern sind auch begnadete Schafhalter, deren 400 Schafe und Lämmer die steilen Hänge der Koralm beweiden. Der zweite Platz ist auch ein Turbo für die Errichtung eines neuen Hofladens, der zu Ostern 2022 eröffnet werden soll. Dort wird es nicht nur Kürbiskernöl geben, sondern auch Lammfleisch-Spezialitäten, hausgemachte Sirupe und Apfelsäfte. Derzeit wird das Kürbiskernöl ab Hof sowie per Versand verkauft und hat sogar Abnehmer in Sri Lanka, Kalifornien, Großbritannien und Rumänien. Kontakt: Bianca und Gerald Malli, E-Mail: gerald.malli@gmx.at, Tel.: 0650/7327389
Auch Andrea und Karl Koch schafften es erstmals auf das Stockerl und belegten den dritten Platz in der Champions-League der besten 20 Kürbiskernöle in der Steiermark. „Für uns war es die Überraschung des Jahres! Wir haben nicht damit gerechnet, weil alle Top 20-Öle sehr gut sind – wir sind überglücklich“, erzählen die strahlenden Drittplatzierten Andrea und Karl Koch aus St. Martin im Sulmtal. Die Vollerwerbsbauern, die auch mit dem Bio-Weinbau begonnen haben, setzen gleich wie der Champion und die Zweitplatzierten auf absolute Frische ihres Kürbiskernöls. „Wir pressen alle 14 Tage, um unseren Kunden immer frisch gepresstes Öl anbieten zu können“, heben Andrea und Karl Koch besonders hervor. Kontakt: Andrea und Karl Koch, E-Mail: wein.oel@aon.at, Tel.: 0650/6660268
Ölmühle des Jahres
Erstmals wurde beim Kürbiskernöl-Championat auch die „Ölmühle des Jahres“ vor den Vorhang geholt, um die besonderen Leistungen der heimischen Ölmühlen ins Rampenlicht zu stellen. Ein gutes Kürbiskernöl kommt nur dann in die Flasche, wenn alle Arbeitsschritte perfekt durchgeführt werden: die Arbeit am Feld, die Ernte, die Trocknung und Lagerung der Kerne sowie das schonende Rösten und achtsame Verpressen der Kerne in der Ölmühle. Die Ölmühle der Agrarunion Süd-Ost wird umsichtig von Sepp Christandl geführt, der sich als Dienstleister für etwa 400 Kürbis-Produzenten aus der näheren Umgebung sieht und jährlich mit seinem neunköpfigen Team rund eine Million Kilo Kürbiskerne im Lohnverfahren verpresst. Chistandl: „Diese Auszeichnung ist eine Bestätigung der geleisteten Arbeit, wir sind auf diesen Titel richtig stolz.“ Und Obmann Alois Hausleitner ergänzt optimistisch: „Wenn neue Kapazitäten notwendig sind, dann sind Erweiterungen überlegenswert.“
Prominente Jury
Stargast und Juror beim Kürbiskernöl-Championat 2021/22 war der beliebte Sterne-Koch Johann Lafer, der die Spitzengastronomie in den vergangenen Jahrzehnten maßgeblich mitgeprägt hat. Als Steirer hat Lafer eine besondere Affinität zu steirischem Kürbiskernöl: Auf allen seinen beruflichen Stationen hat er mit großer Freude und Überzeugung seine kulinarischen Kompositionen mit steirischem Kürbiskernöl verfeinert. Als Juroren waren auch mehr als 20 heimische Spitzenköche aktiv, darunter waren Hans-Peter Fink (Gasthaus Haberl & Fink´s Delikatessen), Dominik Stolzer (Küchenchef Sacher Wien), Johann Papst (Restaurant Steirerhof), Erich Pucher (3 Hauben), Yvonne und Patrick Spenger (Kochschule in Graz), Dominik Fitz (Konditorei Fitz, Bad Gleichenberg), Christof Widakovich (El Gaucho, El Pescador u.a.), Christian Übeleis (Restaurant zum Forsthaus) sowie Franz und Karl Rosenbauch (Rosenbauch´s Restaurant). Als Juroren fungierten auch ORF-Programmchefin Sigrid Hroch, ÖSV-Star Conny Hütter sowie SK Sturm Graz-Geschäftsführer Thomas Tebbich, Talente-Manager Günther Neukirchner von SK Sturm, Landwirtschaftskammer Vizepräsidentin Maria Pein, Landesbäuerin Viktoria Brandner, Bauernbunddirektor Franz Tonner sowie Kammerdirektor Werner Brugner.
Beitragsfotos: Kristoferitsch