Die Sieger beim Kürbiskernöl-Championat

von Karl Brodschneider

Erstmals mitgemacht und schon auf Platz 1: die Jungbäuerin Claudia Pein aus Mureck ist große Siegerin beim Kürbiskernöl-Championat 2020/21.

Unter strenger Einhaltung der COVID-Vorgaben zeichneten Landesrat Johann Seitinger, LK-Präsident Franz Titschenbacher und Vizepräsidentin Maria Pein im Beisein des Münchner Fernsehkochs Martin Baudrexel und von Schi-Ass Conny Hütter die Sieger des Kürbiskernöl-Championats im Grazer Schlossberg-Restaurant aus. „Trotz außergewöhnlicher Corona-Bedingungen hat die Spitzenköche-Jury außergewöhnliche Siegerinnen und Sieger gekürt. Sie sind die besten der besten Kürbiskernöl-Produzenten und als solche Botschafterinnen und Botschafter unseres grünen Goldes aus der Steiermark“, gratulierte Präsident Franz Titschenbacher.

Erster Platz

Den allerersten Start-Ziel-Sieg beim Kürbiskernöl-Championat feierte Claudia Pein mit ihrem Vater Anton, der die Leistungen seiner Tochter gestern so würdigte: „Ich habe 40 Jahre Kürbiskernöl hergestellt und nie gesiegt. Meine Tochter Claudia hingegen führt seit einem Jahr unseren Hof und hat gleich die Champions-League beim Kernöl gewonnen.“

Was ist für die strahlende Siegerin bei der Kernöl-Produktion ausschlaggebend? Claudia Pein sagte: „Unsere konsequente und penible Qualitätsarbeit vom Acker über die Kulturpflege bis zur Ernte, Trocknung, Lagerung und Pressung der Kerne.“ Die innovative Jungbäuerin produziert auf ihrem Hof am Stadtrand von Mureck neben Kürbis auch Gemüse und bietet ihre Produkte im eigenen Hofladen an.  

Zweiter Platz

Andrea und Manfred

Andrea und Manfred Platzer aus Obergnas freuen sich über den zweiten Platz

Andrea und Manfred Platzer aus Obergnas machten zum ersten Mal mit und gewannen den zweiten Platz. „Wir sind überwältigt und freuen uns, weil wir als so kleiner Betrieb zur absoluten Kernöl-Spitze aufgeschlossen haben“, sagte Andrea Platzer. Auf etwa einem Hektar kultiviert die begeisterte Kleinbäuerin jährlich Kürbisse in Fruchtfolge mit Getreide und Mais. Die Kernqualität ist heuer erstklassig, obwohl Überschwemmungen zunächst die Ernte bedroht hatten. „Ende gut, alles gut“, sagt Andrea Platzer, deren erntereife Kürbisse nach massivem Starkregen auf Nachbarfeldern anlandeten und von der ganzen Familie wieder händisch für den Ernteprozess zurückgeholt werden mussten. „Unsere Qualitätsarbeit, die ständige Weiterbildung und die gute Beratung durch die Experten der Gemeinschaft steirischer Kernölbauern lohnen sich“, zeigte sich Andrea Platzer überzeugt.  

Dritter Platz

Ehepaar Jauk

Aloisia und Josef Jauk aus Groß St. Florian erreichten den dritten Platz

„Der dritte Platz ist die Krönung unseres schönen Berufslebens“, sagten Aloisia und Josef Jauk aus Groß St. Florian als Drittplatzierte des Kürbiskernöl-Championats, denn in absehbarer Zeit werden die Söhne Gregor und Florian den landwirtschaftlichen Betrieb übernehmen. Vor 21 Jahren hat die Familie mit dem Kürbisanbau begonnen, akribisch auf Qualität gesetzt und sich in der Region einen Namen gemacht. Ihr Kürbiskernöl wird von Haubenlokalen in der Südsteiermark und im Bezirk Deutschlandsberg ebenso geschätzt wie von Spitzenkoch Toni Mörwald, der ein begeisterter Abnehmer von Jauk-Kürbiskernöl ist, das teils sogar exklusiv für ihn abgefüllt wird. Den Großteil des Kernöls, das aus den Kernen von 20 Hektar Kürbis gewonnen wird, erwerben aber Kunden im Großraum Deutschlandsberg bis Graz ab Hof.

An der Siegerehrung nahmen auch der Münchener Fernsehkoch Martin Baudrexel sowie die heimischen Spitzenköchen wie Martin Sieberer (drei Hauben), Erich Pucher (zwei Hauben), Christian Übeleis (zwei Hauben), Patrik Spenger, Lorenz Kumpusch und Christof Widakovich, Johann Papst und Christian Gaspar mit. Starjuror Martin Baudrexel überbrachte eine Hommage an das steirische Kürbiskernöl: „Die ganze Geschmackskraft der Kürbisse liegt in den Kernen und damit im Kürbiskernöl, denn Kürbisgemüse muss mit Gewürzen verfeinert werden.“ Und als große Erkenntnis nimmt er mit nach Bayern: „Steirisches Kürbiskernöl wird das ganze Jahr über frisch gepresst.“

Im heurigen Jahr 2020 wurde die Anbaufläche in der Steiermark um rund 30 Prozent ausgedehnt. „Leider konnten die Bäuerinnen und Bauern witterungsbedingt nur durchschnittliche Erträge einfahren. Positiv ist aber, dass die Kernqualität wieder hervorragend ist und somit hochwertiges steirisches Kürbiskernöl g.g.A. auch 2021 in die Regale kommt“, zog Ökonomierat Franz Labugger, Obmann der Gemeinschaft der steirischen Kürbiskernölproduzenten, eine erste Bilanz.

 

Beitragsfotos: Kristoferitsch

 

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