Mit dem knappen Ergebnis bei der Mitgliederbefragung ist weder die Führungsfrage noch die Richtung der SPÖ geklärt. Alle drei Kandidaten beinahe gleichauf mit leichten Vorteilen für Hans-Peter Doskozil und der überraschende dritte Platz für Pamela Rendi-Wagner zeigen die tiefe Spaltung innerhalb der Partei. Nach einem beinharten Wahlkampf mit vielen Pleiten und Pannen scheint das Schauspiel nun weiterzugehen, denn in den eigenen Gremien konnte keine geordnete weitere Vorgangsweise gefunden werden. Zwischenzeitlich wurde sogar der Termin des Parteitages in Frage gestellt. Für die einzige Klarheit hat die amtierende SPÖ-Chefin Rendi-Wagner selbst gesorgt, denn sie wird am Parteitag ihre Funktionen zurücklegen. Wer jedoch die Nachfolge antreten wird, darüber lässt sich weiter nur mutmaßen, denn Andreas Babler hat seine Ankündigung umgesetzt, dass er sich bei einem knappen Ergebnis bei der Mitgliederbefragung am Parteitag der Kampfabstimmung stellen werde. Bleibt die Frage, wie die Rendi-Wagner Sympathisanten reagieren werden? Unterstützen sie den Rebell Doskozil, den Heckenschützen, der eigentlich für das Scheitern der Chefin verantwortlich ist, oder triften sie so weit nach links ab, dass sie Babler folgen können? Wer auch immer am Parteitagt die Nase vorne hat, er muss mit dem Wissen leben, dass ihm eigentlich nur ein Drittel der SPÖ-Mitglieder vertrauen, meint Ihr Bauernbunddirektor Franz Tonner.
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