Bauer der Woche: Michael Eckhart

von NEUES LAND

Landwirt Michael Eckhart über Fleischproduktion, Forstwirtschaft und den wichtigsten Teil des Lebens – seine Familie.

Keine einfache Zeit hat Forstwirt Michael Eckhart vulgo Pfennich hinter sich: Die Corona-Krise hat den Hauptbetriebszweig des 32-Jährigen Modriachers quasi lahmgelegt, seit Mitte März konnte kein einziger Baum für die sonst sehr florierende Holzindustrie geschlägert werden. „Die Grenzen waren dicht, im Möbelgeschäft buchstäblich der Wurm drinnen weil die Menschen für Einrichtungen plötzlich kein Geld mehr hatten. Auch in sämtlichen Papierfabriken wurden die Maschinen abgeschaltet und folglich kein Holz benötigt“, klagt der Weststeirer.

Meister an der Motorsäge

Auf seinem Hof werden schon seit Jahrzehnten mehr als 120 Hektar Nadelwald bewirtschaftet, zum größten Teil werden umliegende Sägewerke beliefert. „Aufgrund der fehlenden Einnahmen müssen wir bei Investitionen sparen. Auch der Borkenkäferbefall bereitet uns immer wieder große Sorgen“, merkt Eckhart an.

Der gesamte Waldbestand mit Eigenjagd wird übrigens ausschließlich familiär und mittels eigener Seilwinde bearbeitet.  „Der Zusammenhalt der Familie ist in jedem landwirtschaftlichen Betrieb das Um und Auf und das Wurzelwerk für meinen Betrieb. Ohne Wurzeln, kein Baum“, philosophiert der Aufsichtsjäger und Forstwirtschaftsmeister. „Wir greifen noch selbst zur Motorsäge und sind stolz drauf. Das wird auch so bleiben, denn die familiäre Forstbearbeitung hat Zukunft“, ist sich der Landwirt sicher.

Zur mühevollen Arbeit im Wald kommt schließlich noch die Haltung von 20 Mutterkühen samt ihrer Kälber für die Produktion von AMA-Fleisch hinzu. „Das Glück der heimischen Bauern ist derzeit, dass regionale Lebensmittel wie Brot, Fleisch, Gemüse oder Käse von den Konsumenten wieder mehr geschätzt werden. Die Menschen hinter den Produkten rücken wieder in den Vordergrund“, weiß der leidenschaftliche Familienvater.

Liebe für den Wald

Vor nunmehr einem halben Jahr wurde Michael Eckhart zum neuen Bauernbundobmann in Modriach gewählt. „Eine ehrenwerte Aufgabe, aber auch verantwortungsvoll, wenn man sich für die Anliegen der Landwirte einsetzen darf. Mir war es aber auch wichtig, dass das Vereinsleben in unserer Region nicht stirbt, deshalb habe ich mich klar für diese Funktion entschieden“, so der Bauer. Bleibt dann noch etwas Freizeit, geht Michael Eckhart gerne wandern. Natürlich im eigenen Wald…

Zur Person

  • Michael Eckhart
  • Vulgo Pfennich
  • Modriach 148
  • 8583 Edelschrott
  • Forstwirtschaft, Mutterkuhhaltung
  • Land-und Forstwirtschaftsmeister
  • Bauernbundobmann
  • Kontakt: 0664 / 1741330

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