Der Großlobminger Bauer und Motivationstrainer Josef Moser macht sich auf seinem Hof mit einer Natur-im-Raum-Installation Gedanken zur Corona-Krise.
Seine Gedanken über die Corona-Krise hat Josef Moser auf seinem Bauernhof in Großlobming mit einer Natur im Raum-Installation zum Ausdruck gebracht. Sie zeigt eine Holzstiege, die nach 13 Stufen im freien Raum endet. „Die Wirtschaft kann nicht ewig wachsen“, deutet er seine COVID-19-Treppe. Dabei zieht er einen Vergleich: „Auch in der Landwirtschaft kann es nicht immer zielführend sein, ständig zu wachsen und noch mehr Pachtgrund oder noch mehr Milchkühe zu haben, denn damit kommen plötzlich neue Probleme hinzu.“
Die Corona-Krise gibt der Landwirtschaft jetzt eine Chance. „Uns Bauern und Bäuerinnen wird jetzt sehr klar und deutlich die Kompetenz für die Lebensmittelerzeugung und Gestaltung des ländlichen Raums zugesprochen“, sagt Moser. „Wir müssen diese Themenführerschaft nützen!“ Sein Aufruf ergeht an alle Berufskollegen: „Jeder von uns muss etwas für das Image der Landwirtschaft und die Informationsweitergabe tun. Wir müssen unsere Tiere wieder mehr herzeigen. Wir müssen aktiv den Dialog aufnehmen.“
Viele Kurse
Das, was er sich von den anderen wünscht, setzt er in seinem eigenen Berufsleben schon seit vielen Jahren um. Weil Josef Moser ist nicht nur Bauer, sondern auch Motivationstrainer. Dafür verwendet er am liebsten den Begriff „Imageberater“. Über die Lehrlings- und Fachausbildungsstelle, über das LFI, den Steirischen Bauernbund und die Landjugend hält er viele Kurse ab. Dabei geht es nicht nur um Kommunikation und selbstsicheres Auftreten. Es geht auch um die Bedeutung des äußeren Erscheinungsbildes und – bei den jungen Leuten besonders beliebt – um das natürliche Auftreten und richtiges Flirten.
Handfestes Tun
Mit Menschen und Tiere arbeiten zu dürfen, empfindet der 1962 geborene Obersteirer als Privileg. „Ich brauche das Geistige und Gestalterische ebenso wie das Praktische und handfeste Tun“, sagt Moser. Zusammen mit seiner Familie – am Hof leben vier Generationen – führt er einen AMA-Gütesiegelbetrieb. Die Schwerpunkt am Betrieb sind die Kalbinnenmast (vorwiegend Murbodner), Vitalheu und Erdäpfel. Seine „Jungen“ stehen schon in den Startlöchern. Sie setzen künftig auf einen bewussten Umgang mit Tier und Mensch. Im Bau ist eine eigene Vermarktungsschiene mit Hofladen und Haltung von Freilandschweinen am Handlmoarhof.
In der Öffentlichkeit war Josef Moser jahrelang als Vorsitzender der Landwirtschaftsmeister und -meisterinnen auf Landes- und Bundesebene tätig. Zum Beispiel war er Bezirkskammerrat und ist nach wie vor Bauernbundobmann und Gemeinderat in der Gemeinde Großlobming. Seine liebsten Freizeitbeschäftigungen sind das Radfahren, Skifahren, Improvisationstheater und das Beobachten der Jahreszeiten in der Natur.
Beitragsfoto: Elisabeth Gruber
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Dem Bauer der Woche: Josef Moser“ möchte ich zu seinen positiven und optimistischen Aktivitäten in der Corona-Krise gratulieren.