Augenhöhe als Erfolgsrezept

von NEUES LAND

Das Prinzip der starken Gemeinsamkeit, wie es im Waldverband gelebt wird, wäre gerade in der aktuellen Marktlage ein Erfolgsmodell für alle agrarischen Produktionsbereiche.

Als ehemaliger Praxislehrer in der Forstschule Pichl und Pionier der Biomasseerzeugung, ist Andreas Steinegger ein echter Experte im Wald und daher auch Obmann des Waldverbandes Leoben sowie im Aufsichtsrat der Waldverband Steiermark GmbH. „Diese organisatorische Stärke, wie sie durch den Waldverband gegeben ist, brauchen wir auch in allen anderen Produktionsbereichen der Landwirtschaft, damit wir unseren Handelspartner auf Augenhöhe begegnen können. Nur dadurch ist auch ein angemessener Anteil an der Wertschöpfungskette möglich“, sieht Steinegger das Waldverband-Modell durchwegs übertragbar auf andere Produktionszweige.

Starke Organisation

In den letzten Jahren hat sich der Waldverband Steiermark zu einer starken Vertriebsorganisation entwickelt. Einmal mehr stehen dabei die Interessen der Waldbesitzer im Mittelpunkt. Mittlerweile vertritt man die Interessen von 13.000 Waldbesitzern und ist zu einer starken Vertriebsorganisation herangewachsen. Es ist das oberste Prinzip des Waldverbandes Steiermark, dass die Tätigkeiten, Aufgaben und Arbeiten möglichst auf lokaler Ebene vor Ort erfüllt werden.

Steinegger ist stolz darauf, dass 12.600 Hektar von insgesamt 13.500 Hektar Bauernwald im Bezirk Leoben innerhalb der Mitgliedschaft des Verbandes bewirtschaftet werden. „Der Waldverband vermarktet das Holz seiner Mitglieder, macht Beratungsstammtische, sondiert die Marktlage, hilft rasch und kompetent bei Katastrophen und garantiert die Auszahlung, denn jeder Verkauf ist zu 100 Prozent versichert“, verweist Steinegger zu recht auf die Stärken des Verbandes, der auf Bezirksebene als Verein organisiert ist. Nach Umstrukturierungsmaßnahmen innerhalb des Vereines versucht Steinegger seinen Waldverband näher an die Mitglieder zu bringen, um so noch besser auf die Wünsche und Sorgen eingehen zu können.

Nicht nur im Wald ist Andreas Steinegger erfolgreich, auch an der Rinderhaltung hängt seine Seele. Der erfolgreiche Braunviehzüchter produziert auf seinem Biobetrieb unter der Marke „zurück zum Ursprung“ beste Biomilch. „Der Weg der Regionalität mit einem Ausbau der starken steirischen Marken und einer begleitenden Bewusstseinsbildung bei den Konsumenten könnte durchwegs ein gangbarer Weg zu mehr Fairness auf dem Markt und damit zu besseren Produktpreisen werden“, stellt Steinegger seine Zukunftsvision dar.

Neben seinen agrarischen und forstlichen Tätigkeiten ist Steinegger auch in der Interessensvertretung aktiv. Über den Ortsgruppenobmann und den Bezirkskammerrat führte sein Weg bis zum geschäftsführenden Bezirksobmann des Bauernbundes. Für die neue Kammerperiode ist mit Andreas Steinegger im Bezirk Leoben stark zu rechnen.

Zur Person

Andreas Steinegger, geboren 1970, verheiratet, Vater von vier Kindern, Landwirtschafts- und Forstwirtschaftsmeister. Er führt einen Braunviehzucht- und Forstbetrieb in Niklasdorf. Er ist Österreichischer Staatspreisträger für Forstwirtschaft 2002, Obmann des Waldverbandes Leoben, Aufsichtsrat in der Waldverband Steiermark GmbH und geschäftsführender Bauernbund-Bezirksobmann.

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