Alles hängt vom Wetter ab

von Karlheinz Lind

Mit den dramatischen Folgen des Klimawandels bekommt nun auch Risikovorsorge eine noch wichtigere Perspektive für die Landwirte.

„Das Land Steiermark bezuschusst die Mehrgefahren-Versicherung ebenfalls mit  25 Prozent“, sagt Agrarlandesrat Hans Seitinger

„Das Land Steiermark bezuschusst die Mehrgefahren-Versicherung ebenfalls mit
25 Prozent“, sagt Agrarlandesrat Hans Seitinger

Das Katastrophenjahr 2016 in erschütternden Zahlen: Über 36.000 Hektar landwirtschaftliche Kulturen wurden durch Hagel, Sturm und Überschwemmung schwer in Mitleidenschaft gezogen. Die Österreichische Hagelversicherung meldete einen Gesamtschaden – ohne den verheerenden Spätforst – von 20 Millionen Euro, alleine in der Steiermark. Somit ist klar: Die Landwirtschaft im dritten Jahrtausend befindet sich in einem starken Umbruch, der von vielfältigen Einflüssen getrieben wird. Zum einen dem harten Wettbewerb am globalen Markt und zum anderen steigt der Druck auf Grund von klimatischen Einflüssen und den damit einhergehenden Naturkatastrophen. Eine Klimaschutz-Risiko-Vorsorge wird immer wichtiger.

Vorsorge

Landesrat Hans Seitinger verspricht in diesem Zusammenhang auch volle Unterstützung der Politik: „Da die Bauern ihre Werkstatt unter freiem Himmel haben und als erste die Auswirkungen des Klimawandels zu spüren bekommen, brauchen sie unseren Rückhalt. Das Land Steiermark bezuschusst die Mehrgefahren-Versicherung mit 25 Prozent.“

Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung, sieht vor den geschilderten, dramatischen Hintergründen die große Notwendigkeit eines engmaschigen Sicherheitsnetzes und ruft in Erinnerung, wie wichtig die Leistungen der Bäuerinnen und Bauern sind: „Sie

"Wetterextreme werden in Zukunft immer größere -Schäden anrichten", Kurt Weinberger Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung

“Wetterextreme werden in Zukunft immer größere -Schäden anrichten”, Kurt Weinberger
Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung

produzieren das, was wir täglich brauchen, nämlich unsere Nahrung. Und das unter immer härteren Witterungsverhältnissen.“ Weinberger geht davon aus, dass „Wetterextreme auch in Zukunft immer größere Schäden anrichten“ werden – mit der tragischen Konsequenz, dass die Landwirtschaft ohne Zweifel Klimaopfer Nummer eins ist. Was ihm besondere Sorgen bereitet: „Es ist leider nicht mehr selbstverständlich, dass unsere Bauernschaft gewinnbringend wirtschaften kann. Auch deshalb, weil 80 Prozent des Ertrages vom Wetter abhängen.“

Unterstützung

In Österreich habe die Agrarpolitik heuer, so der Chef der Hagelversicherung, einen wichtigen Schritt zur richtigen Zeit und in die richtige Richtung gemacht: „Die staatliche Prämienförderung wurde im Juni per Bundesgesetz auf weitere Risiken ausgedehnt. Neben Hagel und Frost werden nun auch Dürre, Sturm und Überschwemmungen mit 25 Prozent vom Bund aus dem Katastrophenfonds und mit 25 Prozent von den Ländern bezuschusst.“

Insgesamt sei es hoch an der Zeit, sich auf neue Bedrohungs-Szenarien einzustellen, sagt Weinberger. Er beruft sich dabei unter anderem auch auf den früheren deutschen Bundesumweltminister Professor Klaus Töpfer, der jüngst in Wien dramatisch appelliert hat, umzudenken. Er nannte den Klimawandel „die größte Bedrohung der Zukunft!“

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Fotos: Archiv, hagel.at, agrarfoto.com

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