Zeit ist Hirn – vor allem im Notfall

von NEUES LAND

Ein Schlaganfall ist der häufigste Auslöser für bleibende Behinderungen im Erwachsenenalter. Möglichst früh zu reagieren ist essenziell.

Ein Schlaganfall kann jeden treffen. Rund um den Welttag des Schlaganfalls am 29. Oktober wird besonders für das Thema sensibilisiert. Frühsymptome lassen sich auch von medizinischen Laien erkennen. Der FAST-Test hilft dabei, wie ein neues Video von Gesundheitsfonds Steiermark und ÖGK Steiermark (siehe www.zeitisthirn.at) zeigt.

Art und Intensität der Symptome hängen vor allem von Ort und Größe des geschädigten Hirnareals ab. Warnsignale sind für Frauen und Männer gleich, bei Frauen treten etwas häufiger unspezifische Symptome wie Schwindel oder Benommenheit auf. Unabhängig davon gilt: Nichts zählt beim Schlaganfall so sehr wie die Zeit. Je schneller Betroffene behandelt werden, desto größer sind ihre Chancen, den Schlaganfall ohne dauerhafte Schäden zu überleben.

Therapie

Zur zielgerichteteren Diagnostik mittels CT und MRT wurde in der KAGes an allen Abteilungen mit Stroke Units in der Steiermark die neuroradiologische Software Rapid-AI implementiert. Diese Maßnahme unterstützt die Entscheidungsfindung zur Schlaganfallakuttherapie. Ungefähr alle 20 Minuten erleidet jemand hierzulande einen Schlaganfall. Rund 3500 Personen sind in der Steiermark jährlich betroffen, etwa 1000 davon werden an der Neurologie des LKH-Univ. Klinikums Graz versorgt.

Abklärung

Es gibt auch eine „kleinere“ Version des Schlaganfalls, die meist nur wenige Minuten andauert und oft als „Schlagerl“ verharmlost wird. Im Fachjargon wird es als TIA (transitorisch ischämische Attacke) bezeichnet und darf nicht unterschätzt werden, denn es kommt ebenfalls zur vorübergehenden Durchblutungsstörung im Gehirn. Symptome bilden sich allerdings von selbst zurück. Die TIA gilt als Vorbote des Schlaganfalls und sollte umgehend medizinisch abgeklärt werden. Ein gesunder Lebensstil ist grundsätzlich höchst bedeutsam, eine gute Blutdruckeinstellung und konsequente Blutdrucktherapie senken das Risiko für einen Schlaganfall deutlich.

FAST-Test

  • Face/Gesicht: Entsteht beim Versuch zu lächeln eine Grimasse?
  • Arms/Arme: Können Arme oder Beine angehoben werden, ohne dass sie wieder nach unten fallen?
  • Speech/Sprache: Ist die Sprache beeinträchtigt, kann ein Satz nicht richtig gesprochen werden?
  • Time/Zeit: Hat der Betroffene bei einer dieser Aufgaben Probleme, zählt jede Minute. Sofort Notruf 144 alarmieren!
[© Andrey Popov – stock.adobe.com]

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