Es ist ein schwieriges Jahr für Pollenallergiker. Auch abseits der Schulmedizin suchen viele nach Linderung der Beschwerden.
Die Gräserpollen-Saison brachte heuer eine besonders starke Belastung und auch die Beifuß-Saison belastete in Ost-Österreich entgegen dem Trend überdurchschnittlich stark, die Belastungsspitze der Ragweed-Saison findet derzeit statt.
So ist es naheliegend, dass Allergiker nach jedem Strohhalm greifen, um sich Erleichterung zu verschaffen. Auch abseits der Schulmedizin. „Hier muss man aber aufpassen“, betont Markus Berger, ärztlicher Mitarbeiter des Österreichischen Pollenwarndienstes. „Denn nicht alles, was angeboten wird, ist auch empfehlenswert. Manche Methoden, wie zum Beispiel Bioresonanz, bei der Allergien ‘gelöscht‘ werden, halten aber einer wissenschaftlichen Überprüfung nicht stand.“ Er hat daher mit einer Gruppe deutscher Wissenschaftler zusammengefasst, welche nicht-medikamentösen Maßnahmen wirksam sind. „Wichtig ist“, so Berger, „dass diese Methoden nicht als Ersatz, sondern immer ergänzend zur ärztlich verordneten Behandlung sowie zur Allergenvermeidung in Betracht gezogen werden.“
Therapie
Die Therapie der allergischen Symptome besteht im Wesentlichen in der Anwendung anti-allergischer (Antihistaminika) und anti-entzündlicher (Kortisonspray) Medikamente, die zumeist einen guten und schnellen Effekt bringen. Die allergen-spezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung) ist nach wie vor die einzige Therapieoption, die auch die Ursache der Krankheit bekämpft und die Entstehung von allergischem Asthma verhindern kann.
Als ergänzende Maßnahmen empfehlen die Autoren den Kontakt mit den Allergie-Auslösern zu reduzieren. Und das vor allem durch Allergenfilter im Auto, Luftreiniger, Pollenschutzgitter an den Fenstern, Gesichtsmasken, die Verwendung von Sonnenbrillen, Nasenspülungen und die Nutzung der Pollenflugvorhersage. Auch Akupunktur kann die Beschwerden lindern.
Ernährung
Auch ein Mikronährstoffmangel kann Entzündungen fördern und das Immunsystem empfindlich gegenüber allergenen Stoffen machen. Vor allem ein Eisenmangel signalisiert den Abwehrzellen Gefahr und führt zu einer übertriebenen Immunreaktion. Eine aktuelle Studie von Wissenschaftern des Messerli Forschungsinstituts der MedUni Wien, Vetmeduni Wien und Uni Wien zeigt erstmals, dass eine gezielte diätische Maßnahme die Symptomlast bei allergischen Reaktionen verringern kann.
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