Zwei Drittel der Menschen hierzulande brauchen eine Sehhilfe. Eine individuell angepasste Brille ist für gutes Sehen entscheidend. Am Welttag des Sehens wird darauf hingewiesen.
Am 12. Oktober ist Welttag des Sehens. Rund zwei Drittel der Österreicher benötigen eine Sehhilfe. Brillenglas ist nicht Brillenglas: Warum bei der Brillenauswahl sowie Glasanpassung so viele Einzelschritte nötig sind, erklärt der Steirische Landesinnungsmeister der Augen- und Kontaktlinsenoptiker Kurt Otter damit, dass moderne Brillengläser Hightech-Fabrikate sind, die exakt an Sehbedürfnisse angepasst werden.
Passende Brille
Eine Brille sollte immer auf die eigenen Augen personalisiert werden, betont der Experte. „Bei einer richtig angepassten Brille müssen die Gläser so ausgerichtet und zentriert werden, dass die Augen im richtigen Abstand und Winkel durch die Scheitelpunkte der Brillengläser schauen. Geschieht das nicht, kann das unangenehme Folgen haben. Stimmt die Ausrichtung der Seiten oder der Höhe nicht, werden die Bilder durch die Brille verschoben. Das führt dazu, dass man zum Ausgleich schielt. Blickt man im falschen Winkel durch die Gläser, entsteht ein ‚Astigmatismus schiefer Bündel‘. Das bedeutet, dass die Dioptrien nicht mehr stimmen.“ Otter rät daher, den persönlichen Augencheck beim Brillenkauf auf keinen Fall auszulassen.
Wahl der Fassung
Mit der Wahl der Fassung können Verzerrungen, Sehfelder und die Dicke der Gläser beeinflusst werden. Sie wird schon vor der Zentrierung der Gläser nach dem Verwendungszweck vorangepasst. „So wird bei einer Lesebrille mehr Vorneigung eingestellt, bei einer Fernbrille weniger und bei einer Gleitsichtbrille werden die vom Glashersteller vorgegebenen Winkel und Abstände berücksichtigt. Zudem wird darauf geachtet, dass die Brille gut, komfortabel und wie festgelegt sitzt“, erklärt Otter.
Wer eine Sehhilfe benötigt, kann sich seit Jahresbeginn nicht nur beim Augenarzt, sondern auch beim Augenoptiker die Verordnung für die Abrechnung mit der Österreichischen Gesundheitskasse ausstellen lassen. Für die Abrechnung von Sehhilfen für Kinder und Jugendliche bis zum vollendeten 14. Lebensjahr muss eine Facharztverordnung vorliegen. Grundsätzlich sollte man regelmäßig, im Idealfall jährlich, zum Augenarzt und zum Augenoptiker gehen, Augen und Sehkraft überprüfen lassen. „Das bestmögliche Sehen ist nur gewährleistet, wenn die Brille am aktuellen Stand ist.“
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