Die Mitgliedsbetriebe der Rinderzucht Steiermark sind auch züchterisch sehr gut organisiert. Heute werden zwei davon vorgestellt.
Im Jahresbericht der Rinderzucht Steiermark findet man im Ranking der besten Fleckviehzuchtbetriebe den Namen „Hartl Bernhard in Diemersdorf, Gemeinde Neumarkt“ an der zweiten Stelle. Mit knapp über 30 Kühen im Jahresdurchschnitt wurde ein Betriebsdurchschnitt von 12.548 Kilogramm Milch, 4,45 Prozent Fett und 3,70 Prozent Eiweiß ermittelt. Mit dieser Betriebsleistung wurden die Kriterien zum „Top Herde Betrieb“ mehr als erfüllt.
Bernhard Hartl übernahm 2014 den Bauernhof von seinen Eltern und führt ihn nun zusammen mit seiner Gattin Ingrid. Bis zur Betriebsübergabe wurde schon Fleckviehzucht mit durchschnittlicher Milchleistung betrieben, erzählt Bernhard Hartl. Mit seinen Fachkenntnissen und getrieben vom Ehrgeiz wollte er von Beginn an noch mehr aus seinem Betrieb machen. Es wurde viel investiert, das Stallgebäude großzügig ausgebaut. Auf Tierwohl wird besonders großer Wert gelegt. Bernhard Hartl hat den Betrieb mit 15 Kühen und Jungvieh übernommen und nun stehen schon rund 30 Kühe mit Jungrindern im Stall.
Zuchtarbeit
Mit der erfolgreichen Zuchtarbeit konnte die Familie Hartl in den letzten Jahren die Milchleistungen des Betriebes laufend steigern, von rund 7.600 Kilogramm Milch im Jahr 2014 auf nunmehr über 12.500 Kilogramm Milch bei doppelter Kuhanzahl. Ein weiterer positiver Aspekt der Zuchtarbeit ist der Erlös bei den Zuchtrinderversteigerungen über die Rinderzucht Steiermark. Hartl: „Ich bin mit den Preisen für die Kalbinnen sehr zufrieden, in weitere Folge will ich auch Jungkühe anbieten.“
Viel Zusammenhalt gibt es bei der täglichen Stallarbeit. Während Gattin Ingrid mit ihren beiden Kleinkindern beschäftigt ist, gibt es für Bernhard viel Unterstützung von seinen Eltern. Der gelernte Tischler Bernhard Hartl absolvierte als „Quereinsteieger“ landwirtschaftliche Meisterkurse und bringt nun seit der Betriebsübernahme seine fachlichen Kenntnisse in seinem Betrieb ein.
Lebensleistung
Auch am Betrieb der Familie Franz und Sieglinde Sackl in Lindberg bei Scheifling steht die Rinderzucht im Mittelpunkt der täglichen Arbeit. Es braucht viel Züchterglück, viel Fleiß gepaart mit Fachwissen und Tierwohl, um auf einem Bauernhof Kühe mit 100.000 Kilogramm Milch Lebensleistung zu erreichen. Umso bedeutender ist es, wenn eine Kuh sogar mehr als 161.000 Kilogramm Milch im Leben bisher gemolken hat. Darauf sind Franz und Sieglinde Sackl besonders stolz. „Helene“ ist gerade 17 Jahre alt und brachte bei 15 Abkalbungen 20 gesunde Kälber zur Welt. Im Ranking der Rinderzucht Steiermark ist „Helene“ die zweitbeste Kuh und österreichweit liegt sie an der dritten Stelle.
Erstmals erreichte auf diesem Bergbauernhof vor neun Jahren mit „Gloria“ die erste Kuh 100.000 Kilogramm Milch Lebensleistung. Seither schafften neun weiter Kühe diese bemerkenswerte Lebensleistung.
Vor fast 30 Jahren übernahm das Ehepaar Sackl den Bauernhof von den Eltern, damals mit fünf Kühen. Jetzt stehen 47 Kühe im Stall, zusätzlich 20 Jungrinder. Rund 50 Jungrinder werden auf einem Partnerbetrieb in Bromach bei Oberwölz aufgezogen. Viel wurde am Betrieb investiert, im Vordergrund stehen das Tierwohl und beste Betreuung der Tiere. „Nur so sind derartige Erfolge möglich“, sagt Franz Sackl. Sehen lassen können sich die Zuchtviehverkäufe von Jungkühen über die RZ Steiermark, rund 25 sind es im Jahr mit sehr guten Erlösen.
Beitragsfoto: RZ Steiermark/Fritz Baumann