2015 wird der Rückgang der Bruttoeigenerzeugung voraussichtlich 0,4 Prozent betragen, wobei bei Großrindern ein Minus von 0,6 Prozent und bei Kälbern ein Plus von 0,2 Prozent erwartet wird. Für 2016 wird mit einer weiteren leichten Abnahme der Gesamtproduktion im Ausmaß von 0,1 Prozent gerechnet. Dies geht aus der jüngsten Prognose der Bundesanstalt für Agrarwirtschaft hervor. Im Detail wird im Jahr 2015 eine Großrinder-Bruttoeigenerzeugung von rund 567.500 Stück erwartet, davon sind 256.500 männliche Rinder (-1,1 Prozent), 180.000 Kühe (-0,2 Prozent) und 131.000 Kalbinnen (-0,1 Prozent). Die Kälberproduktion wird voraussichtlich bei rund 131.000 Stück liegen (+0,2 Prozent). Das ergibt in Summe etwa 698.500 Tiere. Für das Jahr 2016 geht die Bundesanstalt von einer Großrinder-Bruttoeigenerzeugung im Umfang von etwa 568.000 Stück (+0,1 Prozent) aus. Davon werden 257.500 männliche Rinder, 179.000 Kühe und 131.500 Kalbinnen sein. Die Kälberproduktion wird der Prognose zufolge 130.000 Stück (-0,8 Prozent) betragen. In Summe sind das 698.000 Rinder und Kälber (-0,1 Prozent).
Rinderbestand stabil
Das Prognosemodell der Bundesanstalt basiert auf der Viehzählung zum Stichtag 1. Dezember 2014. Dabei wurde ein Gesamtrinderbestand von rund 1,96 Mio. Stück ermittelt, was gegenüber dem Vorjahr einem minimalen Plus von 0,1 Prozent entspricht. Die Anzahl der Kälber stieg um 0,4 Prozent auf rund 629.000 Stück, die Schlachtkälber verringerten sich um 1,1 Prozent. Bei den Zucht- und Nutzkälbern nahmen die männlichen um 0,5 Prozent und die weiblichen um 1,2 Prozent zahlenmäßig zu. Der Bestand an Rindern zwischen ein und zwei Jahren sank um 0,5 Prozent auf 432.000 Stück. Die Ochsen und Stiere in dieser Kategorie nahmen um 0,2 Prozent ab. Bei Schlachtkalbinnen wurde ein Minus von 2,3 Prozent verzeichnet, während die Zahl der Zucht- und Nutzkalbinnen gleichblieb. Die Herde der über zweijährigen Rinder wuchs leicht um 0,3 Prozent auf 899.000 Stück. Bei den männlichen Tieren wurde ein Zuwachs von 4,1 Prozent und bei den Kalbinnen von 0,4 Prozent verzeichnet, wobei die Schlachtkalbinnen um 0,1 Prozent und die Zucht/Nutzkalbinnen um 0,4 Prozent zulegten. Der heimische Kuhbestand vermehrte sich leicht um 0,2 Prozent auf 768.000 Stück, wobei die Herde der Milchkühe um 1,5 Prozent auf 538.000 Stück anwuchs, während sich die Mutter- und Ammenkuhzahl um 2,8 Prozent auf 230.000 Tiere verringerte.
Exporte von Rindfleisch konnten 2014 gesteigert werden
Im Jahr 2014 wurden nach Angaben der Statistik Austria im Inland rund 609.000 Großrinder geschlachtet, das waren um 2,3 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Import lebender Schlachtrinder erhöhte sich laut vorläufigen Werten um 10 Prozent auf etwa 99.000 Stück. Die Einfuhren von Rindfleisch und Verarbeitungsprodukten wurden um 8,5 Prozent auf umgerechnet 115.000 Stück gesteigert, während die Importe von Zucht- und Nutzrindern um 1.800 auf rund 4.000 Tiere zulegten. Die Exporte lebender Schlachtrinder wurden um 12,6 Prozent auf 13.600 Stück reduziert. Gleichzeitig konnten die Ausfuhren von Rindfleisch und Verarbeitungsprodukten um 7,7 Prozent auf umgerechnet 373.000 Stück ausgedehnt werden. Die Lieferungen von Zucht- und Nutzrindern ins Ausland blieben mit etwa 52.000 Stück stabil. Insgesamt importierte Österreich 2014 umgerechnet rund 219.000 Rinder und exportierte 438.000 Tiere, woraus sich ein deutlicher Exportüberhang von 219.000 Stück ergab. Die Bruttoeigenerzeugung an Großrindern betrug somit im Berichtsjahr laut vorläufigen Zahlen knapp 571.000 Stück (-1,2%).
Schlachtrinderpreise waren 2014 rückläufig
Die Erzeugerpreise für Rinder tendierten 2014 nach unten. Die Erlöse für Jungstiere verringerten sich um 2,8 Prozent, für Schlachtkühe um 8,7 Prozent und jene für Schlachtkalbinnen um 0,9 Prozent. Für trächtige Nutzkalbinnen wurde im Schnitt um 5,6 Prozent weniger bezahlt und für trächtige Zuchtkalbinnen um 3 Prozent weniger. Der durchschnittliche Verbraucherpreis für Rindfleisch lag im Berichtsjahr bei 17,36 Euro je kg (+1,3 Prozent).
Weniger Kälberschlachtungen
Die heimischen Kälberschlachtungen wurden 2014 um weitere 2,7 Prozent auf 67.200 Stück reduziert. Auch der Import von Schlachtkälbern fiel mit 5.900 Stück (-35 Prozent) deutlich geringer aus. Umgekehrt nahmen die Einfuhren von Kalbfleisch um 27,4 Prozent auf umgerechnet 75.500 Tiere zu, bei den Zucht- und Nutzkälbern stiegen sie um 15 Prozent auf 640 Stück. Bei den Ausfuhren von Schlacht-, Zucht- und Nutzkälbern kam es zu einer Steigerung um 4,2 Prozent auf rund 70.200 Tiere. Für 2014 ergibt sich somit eine vorläufige Bruttoeigenerzeugung von 130.800 Stück. Das entspricht einem Plus von 3,2 Prozent. Die Erzeugerpreise für Schlachtkälber verringerten sich im Berichtsjahr um durchschnittlich 5,1 Prozent.
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