Auf den archäologischen Zahn gefühlt: genetische Spurensuche verrät Neues zur historischen Schweinehaltung und Fleischverarbeitung.
Die Region Hallstatt wird über Österreichs Grenzen hinaus als Weltkulturerbe geschätzt. Vor allem seit der Bronzezeit – diese Epoche umfasst in Mitteleuropa etwa den Zeitraum von 2200 bis 800 vor Christus – bis heute ist jedoch das Salz der eigentliche Schatz der Region. Denn es eignete sich auch für das Konservieren von Fleisch, um es ohne Kühlung, haltbar zu machen. Damit entwickelte sich in der Region schon früh eine lukrative Fleischproduktionsindustrie.
Forschungsergebnisse
Forschenden der Veterinärmedizinischen Universität und des Naturhistorischen Museums Wien, gelang es mit einer speziell entwickelten Methode die prähistorischen DNA-Spurenelemente zu extrahieren und zu analysieren. Ihre veröffentlichte Studie zeigt nun als ersten Schritt, dass die Schweine der Hallstätter Bronzezeit genetisch gesehen Europäer waren.
Die heutigen Schweine sind wissenschaftlich gesehen in zwei Haplotyp-Gruppen aufgeteilt. Dabei lassen sich bestimmte Erbgutvarianten evolutionär bei allen Nachfahren nachweisen. „Die Gruppen sind in eine asiatische und europäische Erbgutvariante aufgeteilt“, erklärt Sabine Hammer, vom Institut für Immunologie. „Laut unseren Ergebnissen waren sechs Proben eindeutig europäischen Ursprungs.“ Nur eine Probe war zwischen den beiden Haplotypgruppen eingeordnet. „Diese Ergebnisse deuten als ein erster Schritt darauf hin, dass Schweine zur Verarbeitung in und um Hallstatt gehalten und gezüchtet wurden“, erklärt Hammer.
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