In Österreich erkranken jedes Jahr etwa 42.000 Menschen an Krebs. Personalisierte Medizin steht im Vordergrund vieler Tumortherapien.
Krebserkrankungen stellen noch immer die zweithäufigste Todesursache in Österreich nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen dar. In den letzten Jahren hat sich die Krebsbehandlung immer stärker zu einer Präzisionsmedizin entwickelt. Jedes Jahr am 4. Februar wird der Weltkrebstag begangen. Rund um diesen Aktionstag wird die Forschung, Behandlung, Vorbeugung und Früherkennung von Krebserkrankungen ins Rampenlicht gerückt. An der Med Uni Graz wurde ein eigenes Forschungsfeld rund um das Thema Krebserkrankungen geschaffen. Eingebettet ist es in das Universitäre Comprehensive Cancer Center Graz als gemeinsame Einrichtung von Med Uni Graz und LKH-Universitätsklinikum Graz.
Therapie
Einen wichtigen Schritt bei der personalisierten Tumortherapie haben Armin Gerger und Jakob Riedl von der Klinischen Abteilung für Onkologie mit der SOUND-Studie gemacht. Oft liegen Biopsien, anhand derer ein genetisches Tumorprofil erstellt wird, bereits viele Monate oder sogar Jahre zurück. Da sich Tumorzellen rasch vermehren, kann es sein, dass das aktuelle genetische Grundgerüst der Krebserkrankung mittlerweile von dem damals erhobenen abweicht.
Eine Möglichkeit, möglichst nichtinvasiv an aktuelles Tumorgenom zu kommen, stellt die sogenannte ctDNA dar. Der Begriff ctDNA steht für „circulating tumor DNA“ und beschreibt Tumor-DNA, die von den Zellen losbricht und frei im Blut durch den Körper transportiert wird. So kann anhand einer Blutprobe das aktuelle Tumorgenom abgeschöpft, analysiert und für zukünftige Behandlungsüberlegungen herangezogen werden. Die Analysetechnik der ctDNA wird durch das Diagnostik- & Forschungsinstitut für Humangenetik der Med Uni Graz auf international höchstem Niveau angeboten.
Ergebnis
Basierend auf den Ergebnissen und Erfahrungswerten dieser Studie konnte das molekulare Tumorboard weiterentwickelt und die personalisierte Medizin und Krebsbehandlung gefördert werden. Ein Tumorboard besteht aus einer Reihe von Ärzten verschiedenster Fachrichtungen: Onkologen, Chirurgen, Radiologen, Radioonkologen, Pathologen und weitere Experten erörtern in diesen Konferenzen die bestmöglichen Therapieoptionen für die Patienten und legen daraufhin interdisziplinär einen Therapievorschlag vor.
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