In vier steirischen Regionen sollen Bauern und Bäuerinnen nach dem Kuraufenthalt motiviert werden, weiter gezielt Sport zu betreiben. Teil 2 der Serie von Karl Brodschneider
Während eines stationären Heilverfahrens, landläufig oft als „Kur“ bezeichnet, gelingt es vielen Personen, zumindest kurzfristig ihr Bewegungs- und Ernährungsverhalten zu optimieren. Zurück im Alltag, behalten aber nur wenige dieses Verhalten bei. Gerade hier setzt ein neues Nachfolge-Bewegungsprogramm an, das seit einigen Wochen in Zusammenarbeit mit Sportvereinen im Raum Knittelfeld, Liezen, Vorau und Graz-Ost angeboten wird.
Bei diesem von der SVA der gewerblichen Wirtschaft getragenen Projekt mit dem Namen „Jackpot“ ist auch die bäuerliche Krankenversicherung mit an Bord. Wie SVB-Gesundheitsförderer Markus Schweiger informiert, wird ein zwölf Einheiten umfassendes Programm angeboten. Es beinhaltet die Förderung des Herz-Kreislaufsystems, die Kräftigung der Muskulatur, die Sicherung der Bewegungskoordination sowie Hausaufgaben.
Natürlich sollen die Teilnehmer dann nicht wieder in den Alltagstrott verfallen. Man rechnet damit, dass sie durch die Gruppendynamik Spaß am gemeinsamen Sport-Betreiben und Turnen haben und somit langfristig etwas Gutes für sich selbst tun wollen. Ein erster Blick in die Modellregion Vorau zeigt, dass dort schon etwa zwei Dutzend Bauern und Bäuerinnen von diesem standardisierten Bewegungsprogramm Gebrauch machen. „Wir hoffen, dass sowohl unsere versicherten Bauern und Bäuerinnen als auch die Sportvereine langfristig Nutzen aus diesem Projekt ziehen“, hofft Schweiger und beschreibt das Ziel: „Zwölf Monate nach Beendigung der Kurs soll man wöchentlich mindestens zweieinhalb Stunden für das Walken, Radfahren oder Schwimmen aufwenden und zweimal muskeldehnende Übungen machen.“
Jährlich sind es rund 1500 steirische Landwirte, die einen Kuraufenthalt genehmigt bekommen (im Jahr 2014 waren es exakt 1567 Versicherte). Für Die Inanspruchnahme eines Heilverfahrens beziehungsweise einer Rehabilitation stehen ihnen österreichweit fünf Rehabilitationskliniken zur Verfügung, die auf bestimmte Behandlungsschwerpunkte spezialisiert sind. Diese befinden sich in Baden, Bad Hall, Bad Gastein, Bad Schallerbach und in Bad Gleichenberg.
Das Klinikum Bad Gleichenberg sieht seine Kernaufgabe als modernes Rehabilitationszentrum für Lungen- und Stoffwechselerkrankungen. Auch der Schlafmedizin und der onkologischen Rehabilation wird in der Südoststeiermark ein besonderer Stellenwert eingeräumt.
Der für die Kliniken zuständige Geschäftsführer Stefan Günter lobt die Zusammenarbeit mit der Sozialversicherungsanstalt der Bauern: „Der SVB ist die hohe Qualität in den Rehabilitationskliniken sehr wichtig, letztendlich kommt das ihren Versicherten zugute!“