Bürgermeister Nagl (Graz) und Bürgermeister Pack (Hartberg) präsentierten gemeinsam für das ökosoziale Forum den Leitfaden für nachhaltige Mobilität im ländlichen Raum.
Das Mobilitätsbewusstsein steigt seit Jahren an. Ein in Österreicher legt statistisch gesehen jedes Jahr durchschnittlich 8820 Kilometer mit dem Auto zurück. „Leider sind die Alternativen zum Auto außerhalb von Graz mit öffentlichen Verkehrsmitteln überschaubar. Für diesen ländlichen Raum ist unsere Mobilitätskompass gedacht, der nachahmenswerte Mobilitätsprojekte aufzeigt“, so Siegfried Nagl, Präsident des Ökosozialen Forums Steiermark. Mobilität ist ein zentraler Faktor von Lebensqualität der Menschen im ländlichen Raum, denn gerade hier ist es notwendig, längere Strecken zu bewältigen. Der ökosoziale Mobilitätskompass präsentiert Lösungen, wie Gemeinden es geschafft haben, durch innovative Verkehrsprojekte nachhaltige Mobilität in ländlichen Gegenden zu verstärken. Ein Vorbild ist die Gemeinde Hartberg! Sie hat bereits in der Vergangenheit bewiesen, zu den nachhaltigsten der Steiermark zu gehören. „Durch die konsequente Beachtung von ökologischen Kriterien beim Thema Mobilität haben wir es geschafft, eine Vielzahl an nachhaltigen Alternativen in und um Hartberg anzubieten“, so Bürgermeister Karl Pack. Ausgewählte Projekte, wie der kostenlose Citybus, gemeindeeigene Carsharing Mobile, Börse für gebrauchte Fahrräder und Förderung für ÖV-Jahreskarten finden sich neben anderen ausgewählten Projekten aus Trofaiach, Werfenweng oder Reichenthal wieder. Der Ökosoziale Mobilitätskompass, den das Ökosoziale Forum anlässlich der Europäischen Mobilitätswoche (16. Bis 22. September 2014) herausgegeben hat, holt die besten Beispiele aus ganz Österreich vor den Vorhang und beinhaltet darüber auch noch Tipps und Vorschläge für die Umsetzung im eigenen Ort. „Unser Ökosozialer Mobilitätskompass richtet sich vor allem an Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, sowie an Gemeinderäte. Gleichzeitig gibt es in vielen Gemeinden auch tolle Initiativen von Privaten oder Vereinen, bei denen ökosoziales Handeln im Mittelpunkt steht. Eines zeigen alle Projekte: Investitionen in Mobilität lohnen sich. Auch wenn auf den ersten Blick die Kosten für nachhaltige Mobilitätsprojekte hoch erscheinen, auf lange Sicht zahlt es sich aus. Das Schlüsselprinzip der Ökosozialen Marktwirtschaft – langfristiges Planen – bewährt sich auch hier“, so Stephan Pernkopf, Präsident des Ökosozialen Forums Österreich. Wichtig ist ein guter Mix aus einer Grundausstattung mit dem Linienverkehr und auf die Stadt oder Gemeinde zugeschnittene individuelle Lösungen. „Vor allem flexible Angebote wie Rufbus, Anrufsammeltaxi, professionelle oder ehrenamtliche Mobilitätsdienste erleichtern das Leben der BewohnerInnen ungemein und machen im Idealfall den eigenen PKW verzichtbar“, unterstreicht Pernkopf. Schließlich ist ein durchdachtes Mobilitätskonzept gut für die Umwelt. Der Ökosoziale Mobilitätskompass mit erfolgreich umgesetzten Beispielen aus ganz Österreich steht unter www.oekosozial.at zum Download bereit.