In der Steiermark gibt es gewaltige 18 Millionen Festmeter Durchforstungs-Rückstände. Jetzt wird zum Angriff darauf geblasen.
Die Vorzeichen für ein erfolgreiches Forstjahr stehen derzeit besonders gut. Stabile Preise bei der Holzvermarktung und optimale Wetterbedingungen lassen die Motorsägen in den steirischen Wäldern heulen. „Unsere Bauern arbeiten in diesen Tagen fleißig im Wald. Die Holzproduktion befindet sich somit auf einem guten Niveau“, weiß Stefan Zwettler, Leiter der Forstabteilung in der Landeskammer Steiermark zu berichten. Laut Zwettler eigne sich dieser Winter sehr gut für die Durchforstung: „Wir haben in der Steiermark beachtliche 18 Millionen Festmeter an Durchforstungs-Rückständen. Ich kann derzeit nur jedem raten, diese nachzuholen.“
Stabile Preise
Und das aus gutem Grund, denn sowohl die Preise bei Schleifholz mit 44 bis 46 Euro als auch für Faserholz mit 32 bis 34 Euro jeweils für Fichte und Tanne sind zwar nicht auf Rekordniveau, aber stabil. Der Forstexperte: „Unsere Papierindustrie ist nach Problemen in den Vorjahren, wie zum Beispiel der Laugenkessel-Explosion in Pöls, wieder voll aufnahmefähig. Die Abfuhr ist somit auch garantiert.“ Auch der gefrorene Boden würde Beschädigungen beim verbleibenden Bestand reduzieren.
Durchforstungen haben zahlreiche weitere positive Auswirkungen. „Neben dem wirtschaftlichen Nutzen durch den Holzverkauf werden unsere Bestände auch wesentlich klimafitter. Die grüne Krone des Baumes ist das Solar-Kraftwerk des Baumes. Hat sie Platz, kann auch der Zuwachs enorm gesteigert werden“, so Zwettler. Gesunde Bäume seien bei Katastrophen standfester. Und verschiedenste Wetterextreme der letzten Jahren zeigten eindrucksvoll, wie wichtig stabile Bestände sind.
Auch bei der Endnutzung kann Stefan Zwettler von einem stabilen Markt berichten: „Derzeit liegen die Preise beim Leitsortiment Fichte AC 2b, also ab 20 Zentimeter aufwärts, zwischen 91 und 95 Euro plus Mehrwertsteuer.“ Die Sägewerke arbeiten voll und sind aufnahmefähig. Derzeit sei der Schnee in den obersteirischen Regionen noch kein limitierender Faktor bei der Waldarbeit.
Leider gibt es aber noch keine guten Nachrichten vom Energieholzmarkt. Stefan Zwettler: „Die kalten Temperaturen der letzten Wochen haben zwar den Absatz angekurbelt, die Preise haben sich jedoch noch nicht erholt.“
Besitzverhältnisse
Die steirischen Wälder sind zu rund 55 Prozent in Kleinwaldbesitz mit weniger als 200 Hektar Waldfläche. Rund 35 Prozent der Fläche ist auf Großwaldbesitzer aufgeteilt und zehn Prozent gehören der Österreichischen Bundesforste AG. Die Waldbesitzer sorgen durch die nachhaltige Bewirtschaftung für die dauerhafte Erhaltung der Wälder.
Fotos: agrarfoto.com, Furgler