Landjugend für immer jung

von Karl Brodschneider

Die Landjugend Steiermark verriet beim Festakt anlässlich ihres 70-jährigen Bestehens das Geheimnis ihres langanhaltenden Erfolgs.

Es war wie ein Schwur, den die Mitglieder des Landjugend-Landesvorstands am Schluss ihrer Jubiläumsveranstaltung im Steiermarkhof ablegten: „Wir wollen auch in Zukunft die größte ländliche Jugendorganisation bleiben! Wir werden weiterhin Freundschaften fürs Leben schließen!“ Dabei zitierten sie auch bemerkenswerte Fakten. Aktuell gibt es in der Steiermark 207 Landjugend-Ortsgruppen mit über 15.500 Mitgliedern. Für Landesrat Hans Seitinger ist klar: „Die Landjugend ist die treibende Ideenkraft!“ In dieselbe Kerbe schlägt LK-Präsident Franz Titschenbacher: „Die Landjugend ist am Puls der Zeit und dass sie den Festakt mit einer ökumenischen Feier eröffnet hat, beweist ihre Wertehaltung.“ Und Landesbäuerin Gusti Maier betont. „Die Landjugend und Bauernschaft gehören zusammen.“

Gründung in Graz

Was in den 70 Jahren seit der Gründung der Landjugend alles geschehen ist, versuchte man beim Festakt mit in einer mit Filmen, Bildern und Interviews gestalteten Zeitreise zusammenzufassen. Die offizielle Gründung erfolgte am 13. November 1949. Damals fanden sich 1500 Bauernsöhne im Grazer Stefaniensaal ein und wählten Karl Schwer zum ersten Obmann. Landeshauptmann Josef Krainer I. gab den Burschen einen klaren Auftrag mit auf den Weg: „Ihr sollt Hammer und nicht Amboss sein!“

Schon 1950 wurden die jungen Bauerntöchter in die Landjugend-Gemeinschaft aufgenommen. Zur ersten Landesleiterin wurde Maria Stangl geborene Krobath gewählt. Schon ein Jahr nach der Gründung gab es in der Steiermark 232 Ortsgruppen mit 5800 männlichen und 1100 weiblichen Mitgliedern.

Auch Hans Kaufmann und Sepp Pusterhofer sowie Kammerobmann Werner Preßler waren in der Landjugend tätig.

Von Anfang an war der Bildungshunger der jungen Mitglieder sehr groß. Daher standen damals vor allem Fachveranstaltungen im Mittelpunkt. Es ging um den Anbau und die Düngung, die Fütterung, das Melken, das Nähen und natürlich auch um das Kochen. Begleitet wurde das mit Wettbewerben.

Schon nach wenigen Jahren fanden sportliche Bewerbe Aufnahme in den LJ-Arbeitskatalog. Zuerst waren es winterliche Aktivitäten wie Schifahren und Eisschießen. Ein Dezennium später, im Jahr 1963, gab es die ersten Landessommerspiele.

Wissen ist Kapital

Eine große Außenwirkung übte das LJ-Rundfunk-Quiz „Wissen ist Kapital“ aus. Ab 1965 wurde diese beliebte Radiosendung drei Jahrzehnte lang ausgestrahlt und sorgte dadurch auch für das Bekanntwerden der Landjugend im nichtbäuerlichen Bereich. Das hatte diese Jugendorganisation auch dringend nötig, denn ohne die nichtbäuerlichen Mitglieder hätte sie keine Zukunft gehabt. Durch die Öffnung entstanden wieder neue Arbeitsschwerpunkte und Wettbewerbe wie zum Beispiel der nach wie vor immens beliebte 4×4-Bewerb. Die Mitgliederzahlen, die Mitte der 1970er Jahre nur mehr 5800 betrugen, gingen wieder nach oben.

Seither arbeitete die Landjugend ständig daran, mit Programm-Anpassungen und Serviceangeboten ihre Mitglieder bei Laune zu halten. Als erste steirische Jugendorganisation führte sie vor 25 Jahren die Landjugend-Card als Mitgliederkarte ein. Vor 15 Jahren erfolgte ihr erster ständiger Internet-Auftritt und vor acht Jahren bestand sie mit Erfolg das Zertifizierungsaudit für Qualitätsmanagement.

Beim Jubiläumsfest in Graz nahmen nicht nur frühere Landjugend-Funktionäre, sondern vor allem ganz viele jetzige Funktionäre teil. Im Bild die Riege aus Murau.

Seit 2014 gibt es auch eine eigene Landjugend-Hymne mit dem seither schon unzählige Male gesungenen Refrain: „Wir san die Landjugend, wir san aus da Steiermark, feiern gen mit Tanz und G`sang, unsa Freundschaft hoit a Leben lang!“

 

Beitragsfotos: Landjugend Steiermark

 

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