Der Holzbaupreis Steiermark beweist, dass der Baustoff Holz in der steirischen Baukultur längst erfolgreich Einzug gehalten hat.
Alle zwei Jahre wird der Holzbaupreis Steiermark vergeben. Aus 180 Einreichungen wählte die Jury zehn Bauten aus, die den Baustoff Holz innovativ und konsequent zum Einsatz brachten. Zusätzlich wurde via Online-Voting der Publikumspreis für den beliebtesten Holzbau vergeben.
Ausgelobt von der Landesinnung Holzbau und „Besser mit Holz“, dokumentiert dieser Preis das steirische Holzbau-Können. „Holz kann alles – die kleinen Bauten genauso wie die großen mit ihren riesigen Spannweiten. Davon sind wir überzeugt“, betonten die zwei Auslober, Landesinnungsmeister Oskar Beer und „Besser mit Holz“-Obmann Josef König.
Die Vielzahl der eingereichten Projekte beweist auch, dass sich der Baustoff Holz bei den Architekten immer größerer Beliebtheit erfreut. Auch Landesrat Hans Seitinger freute sich darüber und erklärte die vielen Vorteile von Holz. Es hat sehr gute Materialeigenschaften, einschließlich einer hohen Feuerresistenz. Dank innovativer Holzbau-Technologien können sogar Hochhäuser aus Holz gebaut werden. Ein enormer Vorteil des Holzes ist zudem seine hohe Verfügbarkeit. Im Gegensatz zu vielen anderen Rohstoffen ist Holz – dank der nachhaltigen Forstwirtschaft, wie sie in der Steiermark betrieben wird – in großen Mengen und ohne weite Transportwege verfügbar.
Klimaschutz
Holz ist, so Seitinger, ein meisterhafter Kohlendioxid-Speicher. „Wenn wir Holz einsetzen, leisten wir einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz“, betonte der Landesrat. Er wünschte sich, dass der Baustoff Holz noch mehr zur Mode wird. „Wir dürfen nicht müde werden, es zu predigen“, sagte Seitinger und kündigte an, die Förderungen des Landes für den Baustoff Holz noch attraktiver zu machen. Dafür erntete bei der in der Grazer Messe stattgefundenen Veranstaltung breite Zustimmung.
Die Qualität der prämierten Bauwerke machte auch Landeskammerrat und Waldverband-Obmann Paul Lang stolz. Bei der Preisverleihung erinnerte er an die gelebte Nachhaltigkeit in der Waldbewirtschaftung: „Wir entnehmen nicht mehr als nachwächst. Das ist unsere Devise.“
Milchviehstall
Der diesjährige Holzbaupreis wurde in mehreren Kategorien vergeben. Bei den privaten Wohnbauten siegten die Holzhäuser der Bauherren Sarah Deisl-Seebacher und Josef Deisl in Schladming sowie von Cornelia Desimini in Graz. Die ausgezeichneten mehrgeschossigen Wohnbauten waren das Reininghaus Quartier 7 in Graz, das neue Ortszentrum in Stanz und das gemeinschaftliche Wohnprojekt KooWo in Eggersdorf. Der neue Kindergarten in Deutsch Goritz wurde mit dem Holzbaupreis für Bildungsbauten bedacht, der Legero United Campus in Feldkirchen bei Graz mit jenem für Gewerbebauten. Der neue Milchviehstall von Georg Giselbrecht in Kranzbach bei Gröbming bekam den Anerkennungspreis bei den landwirtschaftlichen Bauten.
Das auf dem Grazer Schloßberg errichtete Holzobjekt „The Graz Vigil“, ein temporäres Kunstprojekt im Rahmen von „La Strada“, wurde ebenso ausgezeichnet wie das Gemeindezentrum Großweikersdorf in Niederösterreich in der Kategorie „Holzbaupreis für Bauten außerhalb der Steiermark“. Der Publikumspreis ging an die Kunstschmiede Wechselberger in St. Marein-Feistritz. Hier wurde ein 300 Jahre alter Stadl revitalisiert und beherbergt nun den Ausstellungsbereich und eine Werkstätte.
Beitragsfotos: Holzbaupreis Steiermark 2021