Heftiger Frühstart bei Pollen

von NEUES LAND

Der Pollenflug startete einen Monat früher als im langjährigen Schnitt. Das Phänomen des „Gewitter-Asthmas“ wird künftig zunehmen.

Noch kann die Intensität nicht vorausgesagt werden, aber Allergiker können nach einem heftigen Start mit einer eher milden Saison rechnen. Grund für das Auf und Ab ist der Klimawandel, der Pflanzen verwirrt. Die Klimaerwärmung bringt veränderte Wetterbelastungen wie mildere Winter und mehr Extremwetter-Ereignisse mit sich.

Früher Pollenflug

Das warme Wetter war ideal für Pflanzen, besonders früh ihre Pollen an den Wind abzugeben. „Bereits im Jänner, also rund ein Monat eher als im langjährigen Mittel, begannen heuer im Osten Hasel und Erle mit ihrer Blüte“, informiert Uwe E. Berger, Leiter des Österreichischen Pollenwarndienstes der MedUni Wien. „Aber nicht nur das frühe Auftreten der ersten Symptome war bemerkenswert, auch deren Intensität. Allergiker reagierten überdurchschnittlich stark auf geringe Mengen Pollen in der Luft“, so Berger.

Birke und Esche haben sich heuer mehr Zeit gelassen. Fest steht, dass zahlreiche Allergene „vermehrt produziert werden, wenn die Pflanzen unter Stress stehen“, betont Barbara Bohle, Leiterin des Instituts für Pathophysiologie und Allergieforschung der Meduni Wien. „Das ist bei Hitze, Trockenheit, Nahrungskonkurrenz sowie erhöhter Belastung durch Umweltschadstoffe wie Ozon, Schwefel- und Stickoxide der Fall.“

Einfluss des Wetters

Bei Menschen mit Pollenallergie und Asthma ist der Einfluss des Wetters in vielerlei Hinsicht ein Thema. Vor allem sehr hohe Temperaturen können zum Problem werden. In Zeiten anhaltender Hitze ist – vor allem in Großstädten – die Atemluft durch Ozon und Feinstaub belastet, was Asthma-Anfälle auslösen kann. Fehlt die Nachtabkühlung, verschlechtert sich die Schlafqualität, der Organismus kann sich nicht erholen und wird vulnerabler gegenüber Pollen. Geht ein Sommergewitter nieder, quellen Pollen auf und platzen, wobei eine große Menge Allergene freigesetzt werden, die ein hohes Risiko für Asthma-Attacken bedeuten. Noch ist das „Gewitter-Asthma“ selten. Aufgrund des Klimawandels werden künftige Ereignisse wahrscheinlich häufiger.

Die Pollen-App des Österreichischen Pollenwarndienstes wurde nun um neue Services ergänzt. „Beim ‚Asthmawetter‘, das in Kooperation mit www.menschenswetter.at entwickelt wurde, bekommen die Nutzer Auskunft, ob die Wetterlage des Tages zu vermehrten oder verminderten Asthmasymptomen führen kann.

Beitragsfoto: Aron M – Austria – stock.adobe.com

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