Auf dem Areal des Fernheiz-Kraftwerkes in der Grazer Puchstraße hat Bundesminister Andrä Rupprechter gemeinsam mit Landesrat Hans Seitinger und der Grazer Stadträtin Lisa Rücker heute die größte Solaranlage Österreichs in Betrieb genommen. Sie hat eine Kollektoren-Fläche von insgesamt 7000 Quadratmeter.
Solarthermie bietet als Grüne Technologie große Chancen für Österreichs Wirtschaft und schafft neue Arbeitsplätze im Bereich Green Jobs. Seit 2010 werden daher innovative solare Großanlagen vom Klima- und Energiefonds finanziell unterstützt. Mit 120 geförderten Projekten in vier Jahren konnte ein beachtliches Know-how aufgebaut werden, die Anlage am Areal des Fernheiz-Kraftwerkes ist ein eindrucksvoller Beweis dafür. Die geförderten Anlagen werden wissenschaftlich begleitet, um die Weiterentwicklung der Solarthermie optimal zu unterstützen.
Umgesetzt wurde das Projekt von der Energie Steiermark gemeinsam mit dem steirischen Innovations-Unternehmen SOLID. Mit der neuen Anlage können ab sofort jährlich mehr als 3,5 Millionen Kilowattstunden Fernwärme erzeugt werden. Verstärkte Wärmedämmung, spezielles Solarglas und Detail-Optimierungen bringen gegenüber bisherigen Anwendungen deutlich mehr Ertrag. Das heiße Wasser wird von der Energie Steiermark direkt in das Leitungsnetz eingespeist. Die Kosten für die Erweiterung liegen bei rund 1 Millionen Euro, rund 40% der Kosten wurden durch eine Förderung des Klima und Energiefonds gedeckt.
Bundesminister Andrä Rupprechter: „Die Energiewende hin zu erneuerbaren Energieträgern garantiert uns eine hohe Versorgungssicherheit und reduziert die Abhängigkeit von Importen fossiler Energieträger. Mit dem Schwerpunkt Solare Fernwärme im Klima- und Energiefonds sind wir ein Vorreiter, der internationale Trend geht eindeutig in Richtung erneuerbarer Wärme in der Stadt. Die Solaranlage beim Fernheiz-Kraftwerk ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg in eine CO2-freie Wärmeversorgung der Stadt Graz. Deshalb werde ich den Ausbau der Solarthermie weiter vorantreiben: mit den Förderprogrammen des Klima- und Energiefonds bzw. der Umweltförderung im Inland und mit den Qualitätsstandards, Ausbildungen und Beratungsangeboten der Klimaschutzinitiative klimaaktiv.“
Die Energie Steiermark setzt in ihrer Strategie bewusst auf grüne Fernwärme: „Wir können mit Sonnenenergie den Bedarf von über 500 Haushalten decken“, so Vorstandssprecher Christian Purrer, „damit werden Jahr für Jahr mehr als 750 Tonnen CO² eingespart, wir wollen jede Möglichkeit nützen, die Fernwärme-Versorgung für Graz noch ökologischer zu machen. Auch wenn es im Bereich von Technik und Speicherung zweifellos noch einiges an Potential gibt, leistet die Anlage einen sinnvollen Beitrag in Richtung Ökologisierung – uns ist jeder Beitrag an Solarwärme hochwillkommen“.
Geschäftsführer Christian Holter von SOLID: „Diese Anlage ist von der Fa. SOLID mit der Verwendung von Mitteln der Bürgerbeteiligung SOLID Invest errichtet und finanziert worden. Dennoch – alle in die Fernwärme einspeisenden Solarwärmeanlagen zusammen liefern heute noch weniger als 1% der gesamten in Graz benötigen Wärme. Wir haben einen detaillierten Plan entwickelt, binnen 6 Jahren den Anteil wesentlich zu steigern und können diese Wärme günstig anbieten.
So kann Energiewende in der Stadt gelebt werden, und ein wesentlicher Beitrag zur künftigen Grazer Fernwärmeversorgung geleistet werden. Wir freuen uns auf viele weitere gemeinsame Projekte.