Auch heuer gilt: Der Mai ist der Monat der Hautgesundheit. Schwerpunktthema ist dieses Mal die Psoriasis, auch bekannt als Schuppenflechte.
Die Psoriasis ist mit zahlreichen Begleiterkrankungen keine reine Hauterkrankung, sondern eine Erkrankung des gesamten Organismus. Dieser liegt eine chronische Entzündung zugrunde. „Die Substanzgruppe der Biologika hat nicht nur das Verständnis der Erkrankung verbessert, sondern auch die Therapie der Psoriasis revolutioniert“, sagt Paul-Gunther Sator, Leiter der Psoriasis-Ambulanz an der Klinik Hietzing in Wien, „mit den Biologika kann nicht nur eine Symptomfreiheit vieler Patienten und eine Verbesserung der Lebensqualität erreicht werden, sondern es kann – wie vielversprechende neue Daten zeigen – der frühe Einsatz im Sinne von hit hard and early, möglicherweise auch den Krankheitsverlauf sowie die systemischen Auswirkungen der Erkrankung beeinflussen“, so Sator.
Auswirkungen
Hauterkrankungen können nicht nur körperlich sehr belastend beziehungsweise schmerzhaft sein, sondern haben große psychosoziale Auswirkungen. Eine veränderte Haut stellt einen starken emotionalen Stressfaktor für Betroffene dar. Unsicherheit und sozialer Rückzug können die Folgen sein. Das gilt nicht zuletzt für das schulische Umfeld, in dem Kinder und Jugendliche neben Sachwissen auch soziale Kompetenzen erlernen.
Häufige Krankheiten im Kindes- und Jugendalter, deren starke psychische Belastung sehr gut untersucht ist, sind Akne, Neurodermitis, Psoriasis, Vitiligo oder auch Alopecia areata. Bei Jugendlichen mit Akne kann eine körperdysmorphe Störung auftreten, das ist eine übermäßige Konzentration auf das Hautleiden mit erheblichem Leidensdruck und verminderter Alltagskompetenz.
Therapie
Um den Umgang mit den Erkrankungen zu erleichtern, ist neben einer wirksamen Therapie auch die psychologische Betreuung der Kinder und Jugendlichen sowie die Entstigmatisierung wichtig, betont Dermatologin Christine Bangert. Eine wichtige Rolle spielen auch Rollenvorbilder, die sich zum Beispiel in sozialen Medien offen zu ihrer Hautkrankheit bekennen und bewusst auf Make-up verzichten, so Bangert weiter. „Sie tragen zu einem Umdenken in der Gesellschaft bei und fördern die Akzeptanz verschiedener Hautkrankheiten.“
Übrigens: Etwa 20 Prozent aller Patientinnen und Patienten, die bei einem Allgemeinmediziner vorstellig werden, haben ein dermatologisches Problem. „Meine Hautgesundheit“ ist Österreichs größte Informationsinitiative zum Thema Hautgesundheit. Ziel ist es, der Haut, der Erforschung und Behandlung von Hauterkrankungen und den Menschen, die mit Hauterkrankungen leben, mehr medialen Raum zu geben.
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