Altes Handwerk, neu gelernt

von NEUES LAND

Für alle Meister, die nicht vom Himmel fallen, gibt’s Kurse im Freilichtmuseum Stübing.

 

Haben Sie schon einmal selbst Brot gebacken. Ja, natürlich? Aber haben Sie schon einmal Brot gebacken so wie damals, als es noch keine fixfertigen Zutaten gab, keine Hightech-Unterstützung, gerade einmal ein mündlich überliefertes Rezept? Wie sich das anfühlt in perfekt authentischem Umfeld, das kann man im Juli und August im Österreichischen Freilichtmuseum Stübing erleben. Unter dem Motto „Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen“ wird in Kursen traditionelles Handwerk anschaulich vermittelt. Und das Motto ist Programm: Man muss wahrlich kaum Vorkenntnisse mitbringen, dafür aber umso mehr Interesse und Leidenschaft, versichert der Veranstalter. Wie’s geht, zeigen nämlich wahre Spezialisten auf dem jeweiligen Gebiet, die mit viele Liebe und Einfühlungsvermögen ihr Wissen und ihre Kunst an Interessierte weitergeben. Wertvolle Tipps und Tricks liefern sie gleich dazu.

Aber es sind nicht nur die kulinarischen Genüsse, die am Programm stehen und über die man was lernen kann, sondern auch archaische Handwerkstechniken wie das Spinnen etwa. Spinnen war einst ein essentieller Bestandteil des bäuerlichen Arbeitsalltags, zu dem alle Frauen im Haushalt ihren Beitrag leisten mussten. Das Spinnen ist bis in die heutige Zeit Voraussetzung geblieben, um die Garne für die Produktion von Stoffen zu erzeugen. Beim Kurs mit dem Titel „Spinn, spinn – Spinnerin“ wird vermittelt, wie aus dem Vlies – und es muss kein „güldenes“ sein – ein Faden wird. Übrigens nicht nur den weiblichen Teilnehmern, auch Herren sind herzlich willkommen.

Geschicklichkeit

Ganz ähnlich, wenn’s ums Klappern der Stricknadeln geht. Auch hier sind nicht nur die Damen angesprochen. An zwei Kurstagen stehen das traditionelle steirische Zopfmuster und seine Symbolik im Mittelpunkt. Neben Können und Geschicklichkeit sind vor allem auch Kreativität und Ausdauer gefragt. Ziel ist die Anfertigung einer Haube, die im Winter dann auch wärmende Dienste leisten und gleichzeitig ein dekorativer Kopfschmuck sein soll.

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