Die derzeitige Welt-Allergie-Woche rückt Nahrungsmittelallergien in den Mittelpunkt. Immer mehr Kinder leiden daran.
Derzeit findet die Welt-Allergie-Woche statt. Immer häufiger sind Kinder von Nahrungsmittelallergien betroffen, bis zu acht Prozent leiden daran. „Nahrungsmittel-Allergien im Kindesalter nehmen weiter zu“, bestätigt Kinderarzt Isidor Huttegger. „Im Säuglingsalter und bei Kindern bis sechs Jahren stehen Kuhmilch und Hühnerei im Vordergrund. Bis zum Schulalter werden sie meist wieder vertragen. Es kommt aber auch bereits früh zu Allergien auf Erd- und Baumnüsse wie Haselnuss, Walnuss und Cashewkerne. Bei Schulkindern und Jugendlichen sind vorwiegend Nüsse sowie auch Samen, Fisch und Meeresfrüchte für eine Nahrungsmittelallergie verantwortlich. Sie bleibt meist ein Leben lang bestehen.“
Auslöser
Für betroffene Kinder und deren Eltern gilt es ständig, potenziell enthaltene Allergene zu identifizieren und zu vermeiden. Denn bereits Spuren des Allergie-Auslösers können zu schweren Reaktionen führen. Huttegger: „Die Beschwerden reichen von starkem Juckreiz, Rötungen und Nesselausschlag am ganzen Körper, Übelkeit und Erbrechen, starken Bauchschmerzen und erschwerter Atmung bis hin zu einem allergischen Schock.“ In der Regel treten die Beschwerden innerhalb der ersten 30 Minuten nach dem Verzehr der allergenhaltigen Speise auf.
Aufgrund des Risikos einer allergischen Notfallsituation sollten sich betroffene Familien daher an den allergologisch ausgebildeten Facharzt wenden. Die Diagnose einer Nahrungsmittel-Allergie erfordert spezifisches Wissen. Huttegger: „Sie richtet sich nach Beschwerden und einem entsprechenden Allergietest. Bei Kindern mit sehr hohem Risiko ist es manchmal notwendig, einen Allergietest noch vor Essen eines Nahrungsmittels durchzuführen und dieses gegebenenfalls unter ärztlicher Aufsicht einzuführen, um eine schwere Reaktion zu vermeiden.“
Warnzeichen
Die wichtigste therapeutische Möglichkeit ist, das Nahrungsmittel, das allergische Reaktionen auslöst, strikt vom Speiseplan zu streichen. „Damit das bestmöglich gelingt, ist eine Ernährungsberatung durch geschulte Diätologen notwendig“, rät der Kinderarzt.
Die Kinder müssen ihre Allergie, deren Auslöser und erste Warnzeichen einer allergischen Reaktion genau kennen und wissen, was zu tun ist. Es ist wichtig, dass die Kinder verstehen, warum sie manche Lebensmittel nicht essen dürfen. Bilderbücher, die mit altersgerechten Texten das Thema ansprechen, helfen den Kindern dabei – wie jenes der deutschen Autorin Verena Herleth „Die roten Fünf“.
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