Zukunftsbeschlüsse bei Agrarlandesräte-Konferenz

von Karl Brodschneider

Vor kurzem tagte die Agrarlandesräte-Konferenz. Dabei konnten entscheidende Beschlüsse für die heimischen Bauern gefasst werden.

Im Kern ging es bei der Agrarlandesräte-Konferenz um die Ausgestaltung der GAP. Landesrat Hans Seitinger erinnerte dabei auch an den großartigen Verhandlungserfolg von Bundeskanzler Sebastian Kurz und Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger: „Das war eine große Leistung der beiden. Statt Kürzungen von 770 Millionen Euro gibt es nunmehr 35 Millionen Euro mehr für die heimische Landwirtschaft.“ Klargestellt wurde, dass bei der GAP die Jahre 2021 und 2022 als Übergangsjahre gelten werden. In dieser Übergangszeit laufen die bestehenden Programme fast zur Gänze weiter. Darüber hinaus wird es in einigen Bereichen große Verbesserungen geben. So wird die Investitionsförderung für Tierwohl-Ställe erhöht. Ein Erfolg für die Steiermark ist das neue Paket für Qualitätsfleischerzeugung. Dieses unterstützt insbesondere die Mutterkuhhaltung und die Kälbermast. Diese mit über 7 Millionen Euro dotierte Fördermaßnahme ist vorerst auf ein Jahr befristet. Sie soll danach auf seine Wirksamkeit hin geprüft werden.

Im Kampf gegen den MERCOSUR-Handelspakt gibt es Bewegung. Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger ist es gelungen, weitere EU-Länder zu überzeugen, MERCOSUR abzulehnen. Unterstützung erfährt sie dabei von den Agrarreferenten aller Bundesländer.

Tierseuchen und Marktmaßnahmen

In Europa grassieren mit der Afrikanischen Schweinepest und der Vogelgrippe aktuell zwei besonderes aggressive Tierseuchen, die für die Landwirtschaft eine enorme Herausforderung darstellen. Die Landesagrarreferentenkonferenz hat sich für Maßnahmen zur Unterstützung der betroffenen Märkte ausgesprochen, um die unter Druck geratenen Branchen zu stützen. Um die angespannte Situation am Fleischsektor zu entschärfen, wird in den nächsten Monaten gemeinsam mit den Vermarktungsorganisationen von Schwein und Rind eine große Marketingoffensive für heimisches Rind- und Schweinefleisch durchgeführt. Durch die Ankurbelung des Konsums mit dem besonderen Fokus auf Regionalität soll der Absatz spürbar gesteigert werden.

Österreichischer Tiergesundheitsdienst

Landesrat Seitinger

Landesrat Hans Seitinger hat beim Zustandekommen des Österreichischen Tiergesundheitsdienstes wesentlich mitgewirkt.

Im Zuge der Landesagrarreferentenkonferenz ist auch der Startschuss für den Österreichischen Tiergesundheitsdienst (ÖTGD) gefallen. Diese Einrichtung soll in Zukunft die bestmögliche Vernetzung und Koordination der Tiergesundheitsdienste sicherstellen. „Das Ziel des ÖTGD ist eine bessere und schnellere Seuchenbekämpfung sowie umfassende Präventionsmaßnahmen zur Tiergesundheit“, erklärte Landesrat Seitinger, der maßgeblich an der Einrichtung des ÖTGD beteiligt ist.

Österreich isst regional

Die Steiermark hat es vorgezeigt. Nun gibt es auch einen österreichweiten Vorstoß für eine verstärkte regionale Beschaffung. Die Marketingoffensive der österreichischen Landwirtschaft, die unter dem Slogan „Österreich isst regional“ läuft, ist ein wesentlicher Beitrag zum verstärkten Einkauf von regionalen Lebensmitteln. Nun soll die Beschaffung in allen Bundes- und Landeseinrichtungen noch stärker auf Regionalität ausgerichtet werden. In der Steiermark hat die Landesregierung bereits vor dem Sommer einen entsprechenden Beschluss gefasst.

Weniger Bürokratie

Darüber hinaus wird von den Agrarlandesräten auch die Zusammenarbeit der Kontrollinstitutionen verstärkt forciert. Ihre Vernetzung soll eine effizientere und unbürokratischere Kontrolle der Betriebe ermöglichen. Damit sollen Mehrfachkontrollen und große Zeitaufwendungen auf den Betrieben verhindert werden.

 

Beitragsfoto: agrafoto.com, Lebensressort/Streibl

 

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