Zehn Tipps die sich lohnen

von NEUES LAND

Klug entscheiden – Abfall vermeiden. Mit einer Bewusstseinsoffensive möchte das Land Steiermark das Müllaufkommen der Haushalte reduzieren.

Erschreckende Zahlen weltweit: Etwa zwei Milliarden Tonnen Müll werden jährlich produziert. Bis zum Jahr 2050 wird durch das Bevölkerungswachstum ein Anstieg um 70 Prozent auf 3,4 Milliarden Tonnen erwartet. Doch auch in der Steiermark sind die Abfallmengen im Zeitraum von 2010 bis 2017 um 4,6 Prozent gestiegen. Verantwortlich dafür sind vor allem die enormen Plastik-Mengen. Jährlich landen steiermarkweit 1.000 Tonnen Plastiksackerl im Müll.

Angesichts dieser Entwicklung warnt Landesrat Hans Seitinger: „Jedes Kilogramm Abfall bedeutet trotz Recycling und thermischer Verwertung einen enormen Aufwand. Um unsere Umwelt und Ressourcen bestmöglich zu schonen, müssen wir das Problem bei der Wurzel packen. Die Abfallvermeidung hat höchste Priorität, da diese qualitativ immer höher zu werten ist als jede Art der Abfalltrennung.“

Breite Offensive

Mit einer breit angelegten Bewusstseinsoffensive des Landes Steiermark soll die Abfallvermeidung nun Einzug in alle steirischen Haushalte finden. Mit einer neuen Informations-Broschüre („10 Tipps zur Abfallvermeidung“) können alle Steirerinnen und Steirer wertvolle Tipps zur Abfallvermeidung erhalten.

Spezieller Fokus liegt dabei auf den steirischen Pflichtschulen. Gemeinsam mit der Bildungsdirektion des Landesschulrates werden die zertifizierten ÖKOLOG-Schulen, also jene Schulen, die der Umweltbildung im Unterricht eine hohe Priorität einräumen, flächendeckend ausgebaut. Den steirischen Volksschulen sollen dafür ab 2019 auch neu erstellte Informations- und Unterrichtsmaterialien zur „Plastikvermeidung in der Schule“ zur Verfügung stehen. Die Steiermark soll auf diesem Gebiet zum Vorreiter werden.

Reparieren statt Wegwerfen

Das Abfallaufkommen von Elektro- und Elektronikaltgeräten ist in der Steiermark im Zeitraum von 2010 bis 2017 um 25,6 Prozent auf 11,8 kg pro Einwohner und Jahr gestiegen, jenes von Textilien gar um 53,4 Prozent. Repair und Re-Use, also das Reparieren von Gebrauchsgütern oder dessen Weiterverwendung, sind daher wichtige Maßnahmen zur Abfallvermeidung. Der Landesrat dazu: „Reparieren schont Ressourcen und stärkt die regionale Wertschöpfung. Unser Ziel ist es, flächendeckend Repair- und Re-Use-Shops in den neuen Ressourcenzentren zu installieren und Reparieren für Privatpersonen speziell zu fördern.“

Konkret soll es in der Steiermark ab dem ersten Halbjahr 2019 das Pilotprojekt „Reparaturprämie“ geben. Dabei sollen Privatpersonen die Reparatur von haushaltsüblichen Elektrogeräten um 50 Prozent der Brutto-Reparaturkosten (maximal 100 Euro pro Haushalt und Jahr) gefördert bekommen. Dadurch soll die Nutzungsdauer von elektronischen Gebrauchsgütern verlängert und Elektroschrott vermieden werden.

Müll als Rohstoff

Um jenen Abfall, der trotz umfassender Maßnahmen weiterhin entstehen wird, bestmöglich zu verwerten, will die Steiermark ihren Weg als weltweiter Pionier in der Recyclingwirtschaft und kreislauforientierten Produktion fortsetzen. Daniela Müller-Mezin, Obfrau der Fachgruppe Entsorgungs- und Ressourcenmanagement in der Wirtschaftskammer Steiermark, betont: „Wir müssen alles daransetzen, dass durch die Entwicklung neuer logistischer Ansätze, neuer Technologien und einer konsequent umgesetzten Kreislaufführung aus Müll Rohstoff wird.“

Beitragsbild: Lebensressort

 

 

Zum Thema passend

Einen Kommentar abgeben