In einem sehr konstruktiven Gespräch zwischen Agrar-Landesrat Johann Seitinger und Finanzminister Hans Jörg Schelling wurden umfassende Unterstützungsmaßnahmen vereinbart. Seitinger betonte danach, dass Schelling „angesichts dieser großen landwirtschaftlichen Katastrophe größtes Verständnis für die heimischen Bäuerinnen und Bauern gezeigt hat.“ Die Maßnahmen im Detail:
1. Es wird für Österreich Sondermittel für die Frostschäden in der Höhe von 100 Millionen Euro geben (Aufteilung Bund Land 50/50)
2. Für die Schneedruckschäden, die im Wesentlichen in der Obstwirtschaft liegen, wird es Direktmittel aus dem Katastrophenfonds geben. Der bisher in der Steiermark geschätzte Schaden liegt bei 70 Millionen Euro. Die Abwicklung erfolgt über den Katastrophenfonds mit einer 30% Entschädigung. Das würde beim geschätzten Schaden weiter 20 Millionen bedeuten (Aufteilung Bund/Land 60/40)
3. Sollte sich der Gesamtschaden im Herbst im Bereich der Frostschäden weiter wesentlich erhöhen, ist BM Schelling bereit eine Nachdotierung vorzunehmen. Die exakten Ergebnisse werden mit der Erntemeldung im Herbst vorliegen.
4. BM Schelling bietet gemeinsam mit den Ländern über die ÖBFA (Österreichische Bundesfinanzierungsagentur) eine zinsenbegünstigte Sonderkreditaktion für jene Betriebe an, die hohe Wiederaufbaukosten für Obstanlagen haben.
5. Am kommenden Freitag wird das Katastrophenfondsgesetz geändert, um alle Grundlagen für diese Unterstützungen zu schaffen.
Für die Steiermark hat Landesrat Seitinger eine Expertenrunde einberufen, die so rasch wie möglich die Entschädigungsmodalitäten für alle betroffenen Schadensfälle erarbeiten wird. Seitinger: „Am Beispiel dieser Naturkatastrophe sieht man, wie wichtig ein auf Bundes- und Landesebene abgestimmtes Krisenmanagement ist. Wenn innerhalb von wenigen Stunden tausenden Bauernfamilien die Existenz entzogen wird, dann zählt nur Eines: schnelle und professionelle Hilfe, so gut es möglich ist.“