Sechs steirische Gemeinden erklärten ihren Abschied von Öl und Gas. Die Zukunft gehört dort Hackgut, Scheitholz oder Pellets.
Die Gemeinden St. Margarethen a. d. Raab, St. Marein, Kainbach, Nestelbach, Laßnitzhöhe und Vasoldsberg setzen sich schon seit geraumer Zeit gemeinsam mit dem Land Steiermark, der „Energie-Erlebnisregion Hügelland“ sowie zahlreichen Bertrieben der Energiesparte für regionale Biomasse in Verbindung mit Klimaschutz ein. Deshalb möchten sie die Bewohner verstärkt für erneuerbare Energie begeistern und ihnen auch die Vorzüge nachhaltigen Heizens aufzeigen. Nun gaben die genannten Orte bei einer Pressekonferenz ihren offiziellen Abschied von fossiler Energie bekannt. Ihre Botschaft: „Das war’s für Öl und Gas!“
„Wir müssen den Klimaschutz als Chance und nicht als Belastung sehen, da nirgendwo anders die Möglichkeit eines derart hohen Wertschöpfungspotenzials in Verbindung mit der Schaffung tausender Arbeitsplätze und der Gewährleistung der Energie-Versorgungssicherheit besteht“, betonte Landesrat Johann Seitinger bei dieser Gelegenheit.
Startschuss
Der Startschuss für das Projekt „Klima- und Energiemodellregion“ erfolgte im Jahr 2016. Seit damals arbeiten die sechs Gemeinden intensiv daran, erneuerbare Energien, Energieeffizienz, regionale (E-)Mobilität und Nachhaltigkeit zu fördern. Zusätzlich setzte man unter anderem auch auf „bewusstseinsstärkende Maßnahmen“ und einen „gemeindeübergreifenden Wissensaustausch“.
Zusätzlich gab es eine große Tauschaktion, die sich zum Ziel setzte, in den Gemeinden fossilen Kessel (Öl, Gas, Kohle/Koks) durch insgesamt sechs moderne, sparsame Biomassekessel (Hackgut, Scheitholz oder Pellets) zu ersetzen. Der älteste im Rahmen der Initiative ersetzte Kokskessel hatte immerhin ein Alter von 62 Jahren“, erzählte Thomas Fleischhacker, der Manager der „Energie- Erlebnisregion Hügelland.
„Wenn engagierte Partnerinnen und Partner gemeinsam handeln, dann steckt das an und zieht weitere Kreise. So bewegt auch eine kleine Klimaenergiemodellregion sehr viel“, betont Herbert Mießl, Bürgermeister der Marktgemeinde St. Margarethen an der Raab und Vertreter der Modellregion. Er bedankte sich auch bei allen Bürgermeister-Kollegen und deren Mitarbeitern für das große Engagement.
Erwin Stubenschrott von der Kraft und Wärme aus Biomasse GmbH: „Als einer der größten Arbeitgeber in der Region unterstützen wir deshalb diese Aktion aus voller Überzeugung.“ Seitinger abschließend: „Klimaschutz ist eben ein zentrales Element einer ernst gemeinten Generationenverantwortung!“
Beitragsbild: fotolia.com/