Aufgrund der Afrikanischen Schweinepest in Asien steigt der Schweinebedarf enorm. Darum zogen die Preise bei Mastschweine auch bei uns deutlich an.
Großes Aufatmen herrscht derzeit bei den steirischen Schweinebauern. Seit Jahren gibt es bei Mastschweinen und Ferkeln erstmals wieder zufriedenstellende Preise. Dennoch relativiert Kurt Tauschmann, Obmann der Erzeugergemeinschaft Styriabrid, die Situation: „Natürlich sind wir mit den derzeitigen Preisen bei Mastschweine sehr zufrieden. Doch diese Phase prägt erst das zweite Halbjahr.“ Insgeheim hofft man, dass dieses Preisniveau noch länger halten wird. Immerhin handelt es sich derzeit um ein 20-jähriges Preishoch bei Mastschweinen. Und dieses Hoch war auch dringend notwendig. Styriabrid-Geschäftsführer Raimund Tschiggerl erklärt: „Unsere Schweinebauern brauchen dieses Geld, denn bei den Investitionen gibt es einen enormen Rückstau.“ Nur vier Prozent der gesamten Mittel aus dem Investitionszuschuss flossen in der letzten Förderperiode in Schweineställe.
Mastschweine-Preis
„Hauptgrund für diese Preisentwicklung ist sicher der Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in China. Als weltweit größter Schweineproduzent hat China durch diese verheerende Krankheit gut 50 Prozent der Produktion verloren“, erklärt Tauschmann die Situation. Etwa eine Million Tonnen mehr Schweinefleisch als üblich – das ist ein plus von 75 Prozent – exportieren die EU-Länder heuer nach China. Und weil die im Herbst abgeschlossenen Kontrakte noch bis Jahresende erfüllt werden müssen, erreicht die Preisrallye kurz vor Weihnachten Rekordwerte. Tauschmann: „Auch das heimische Weihnachtsgeschäft, das nun ins Finale gegangen ist, befeuerte die Preise zusätzlich.“ Deshalb wurden händeringend fertige Mastschweine am Markt gesucht. Grundsätzlich hofft man, dass diese positive Preissituation diesmal auch länger anhalten könnte. Denn laut Prognosen soll erst 2022 der Bedarf von Schweinefleisch im asiatischen Raum den Höchststand erreichen.
Afrikanische Schweinepest
Große Sorge herrscht in der Branche über den Ausbruch mehrerer ASP-Fälle in Polen, ganz nahe an der Grenze zu Deutschland. Ein einziger Ausbruch in unserem Nachbarland würde aufgrund von Exportbeschränkungen nach Asien billiges Fleisch nach Österreich bringen. Dann würden die Preise massiv sinken.
Afrikanische Schweinepest
- Der Dachverband „Jagd Österreich“ mahnt Jäger angesichts der sich rasch ausbreitenden Afrikanischen Schweinepest (ASP) zu erhöhter Achtsamkeit in den Revieren und auch bei Herbstjagden in den betroffenen Ländern.
- Jagdexperten ersuchen zu erhöhter Vorsicht bei Jagdreisen. Weiters sollte eine Reihe von Maßnahmen strikt eingehalten werden, etwa möglichst keine eigene Jagdkleidung und -ausrüstung mitzunehmen, den Kontakt zu kranken oder verendeten Wildschweinen zu meiden, nicht mit dem eigenen Fahrzeug in das Jagdrevier zu fahren und damit auch kein Wild zu transportieren.
- Die gesamte Jagdkleidung, Ausrüstung, Trophäen sowie Fahrzeuge sind bereits vor der Heimreise sorgfältig zu reinigen. Auch mitgereiste Hunde sind gründlich mit einem Shampoo zu waschen.