Pro Tag erkranken 15 Frauen an Brustkrebs. Informationsbedarf und Sorgen sind groß, gerade auch die Nachsorge ist besonders wichtig.
Der Brustkrebsmonat Oktober macht auch heuer wieder eindrücklich darauf aufmerksam: Pro Jahr sind rund 5.400 Österreicherinnen mit dieser lebensverändernden Nachricht konfrontiert. Das sind 15 Frauen pro Tag. Zur psychischen Belastung kommen Fragen der Behandelbarkeit, der Bewältigung der Begleiterscheinungen der Therapie und des neuen Alltags. Wird die Erkrankung früh erkannt, stehen die Chancen auf Heilung gut. Streut der Krebs und greift andere Organe an, gilt er als unheilbar. Die Diagnose „metastasierter Brustkrebs“ ist meist der Beginn eines lebenslangen Marathons aus Behandlungen, Operationen und Kontrollterminen im Krankenhaus.
Anlaufstelle
Die Patientenorganisation Europa Donna Austria ist eine Anlaufstelle für alle betroffenen Frauen und Männer, die Mitglieder des Vorstandes sind zum Großteil selbst an Brustkrebs erkrankt und kennen daher die Sorgen, Ängste und den Informationsbedarf. Auf der Website erzählen nun einige Patientinnen in Form von Videos ihre Geschichten – was hat ihnen geholfen, ihre Ängste zu bewältigen, was beschäftigt sie und wie gestalten sie ihr Leben mit der Krankheit. „Gerne laden wir alle Frauen ein, die auch ihre Geschichte mit anderen teilen wollen, sich bei uns zu melden“, sagt Mona Elzayat, Präsidentin von Europa Donna Austria.
Herausforderungen
Der Alltag mit Krebs bringt zahlreiche körperliche, psychische sowie soziale Herausforderungen mit sich. Oft fehlt es gerade auch an Unterstützung für die Zeit nach einem Krankenhausaufenthalt. „Auch die Nachsorge hat einen besonders hohen Stellenwert. Wer hilft mir, wenn es um Fragen zu Kuraufenthalt oder Rehabilitation, Umgang mit den Folgen der Behandlung, Haarersatz, Anspruch auf finanzielle Hilfestellungen oder Sozialleistungen geht? Besonders wichtig ist auch die mentale Unterstützung. Die Frauen brauchen Ansprechpartner, mit denen sie über ihre Sorgen und Ängste reden können und die ihnen das sichere Gefühl geben, nicht allein in dieser schwierigen Lebensphase zu sein“, berichtet Elzayat.
Das Patienten-Netzwerk setzt sich darüber hinaus dafür ein, das Berufsbild der „Breast Care Nurse“, eine Pflegeexpertin für Brusterkrankungen, stärker zu etablieren, denn „jede Patientin soll die Möglichkeit haben, während und nach einem Krankenhausaufenthalt von dieser speziell ausgebildeten Krankenschwester betreut zu werden“, fordert Elzayat.
Nähere Informationen: www.europadonna.at
Beitragsfoto: Jo Panuwat D – stock.adobe.com