Die Zahl der Mutterkuhbetriebe hat durch die Prämienstreichungen rasant abgenommen. Bauernbund-Spitzenkandidat Andreas Kühberger drängt auf Änderungen!
Bei den zahlreichen Bauernhöfen, die sich auf die Haltung von Mutterkühen spezialisiert haben, ist Feuer am Dach. Seit in der aktuellen Periode der GAP (Gemeinsame Agrarpolitik der Europäischen Union) der Beschluss gefallen ist, die bisher an die Haltung von Mutterkühen gekoppelten Prämien zu streichen (siehe Infokasten), liegen bei den betroffenen Höfen die Nerven blank. Nicht nur das, eine regelrechte Abwärtsspirale wurde in Gang gesetzt. Die Zahl der Mutterkühe ging in Österreich um rund 33.000 Stück zurück, 8000 Betriebe haben ihre Stalltüren für immer geschlossen. „Jetzt geht es also für viele um alles“, sagt Kühberger.
Vor diesem Hintergrund gibt es Krisentreffen am laufenden Band, Bauernbund-Spitzenkandidat im Wahlkreis Obersteiermark Andreas Kühberger ist in den letzten Wochen, wie er sagt, massiv damit konfrontiert worden. Er sieht nicht nur „akuten Handlungsbedarf“, sondern richtet auch einen Appell an die Verantwortlichen: „Mutterkuhbetriebe tragen entscheidend zum Funktionieren ländlicher Strukturen bei und haben maßgeblichen Anteil am Erhalt der Kulturlandschaft. Darauf gilt es, unbedingt Rücksicht zu nehmen!“
Zusätzlich seien wichtige Sparten der Landwirtschaft eng mit der Haltung von Mutterkühen verknüpft. Kühberger nannte als Beispiele Urlaub am Bauernhof, Direktvermarktung und Almbewirtschaftung. Deshalb sei, so betonte der Bauernbund-Spitzenkandidat, die Erhaltung aller Mutterkuhbetriebe sowohl aus ökonomischen wie auch aus ökologischen Gründen absolut sinnvoll.
Insgesamt sei es, so Kühberger, immens wichtig, auch aus all den genannten Gründen die Existenz der landwirtschaftlichen Betriebe nachhaltig abzusichern. In diesem Sinne setzt er auch auf innovative bäuerliche Projekte, die neue Perspektiven eröffnen. Als Beispiel nennt er die Weideschlachtung, die mit einem Leader-Pilotprojekt in der Steiermark neue Impulse bekommen soll.
Mutterkuhhaltung
In der GAP-Periode (Gemeinsame Agrarpolitik der Europäischen Union) 2014-2020 wurde entschieden, die bisher an die Tierhaltung gekoppelten Zahlung komplett in die einheitliche Betriebsprämie umzuschichten. Dies hatte drastische Einschnitte für mutterkuhhaltende Betriebe zur Folge. Österreichweit ging seitdem die Anzahl der Mutterkühe um circa 33.000 Stück zurück, die Anzahl der mutterkuhhaltenden Betriebe um 30 Prozent. Das entspricht über 8000 Betrieben, die die Stalltüre geschlossen haben. Ein weiterer Rückgang der Mutterkuhhaltung in Österreich, besonders die Steiermark wäre davon massiv betroffen, hätte massive negative Folgen für die Rinderwirtschaft, den Tourismus, den Erhalt der Kulturlandschaft und die Struktur des ländlichen Raumes. Gefordert werden unter anderem die Wiedereinführung einer Mutterkuh- oder Kalbinnenprämie und außerdem, um ein Beispiel zu nennen, das Angleichen der Betriebsprämien für Almen und Hutweiden.
Ein Video von Andreas Kühberger finden Sie hier.
Foto: Habisch