Darüber reden statt darunter leiden

von NEUES LAND

Inkontinenz ist eine der häufigsten Volkskrankheiten. Die weltweite Aktionswoche zum Thema bietet Rat für Blase und Darm.

Etwa 15 Prozent der Österreicher leiden unter Inkontinenz. Damit hat rund jeder Sechste in Österreich ein Problem mit seiner Blase oder seinem Darm. Diese Häufigkeit wird von kaum einer anderen Krankheit erreicht. Dennoch ist Inkontinenz eine Volkskrankheit, von der kaum jemand spricht. Die Medizinische Kontinenzgesellschaft Österreich (MKÖ) informiert anlässlich der „Welt-Kontinenz-Woche“ noch bis 23. Juni über das Thema.

Anonymität

Viele Betroffene suchen ersten Rat bevorzugt anonym und in geschützter Atmosphäre. „Videos entsprechen diesem Informationsbedürfnis“, sagt Lechner. In den neuen Videos der MKÖ werden Themen wie Stuhl- und Harninkontinenz sowie das Training für den Beckenboden verständlich von Experten erklärt und mit dem entsprechenden Einfühlungsvermögen angesprochen. Die MKÖ startet damit auch einen eigenen YouTube-Kanal, der laufend mit weiteren Beiträgen gefüllt wird.

Die Therapie braucht auch eine kultursensible Betreuung, denn in Österreich leben immer mehr Menschen mit unterschiedlichem kulturellem Hintergrund „Sprachbarrieren sowie religiöse oder kulturelle Gepflogenheiten können Einfluss auf die erfolgreiche Behandlung und Versorgung haben“, erklärt der Urologe Kadir Tosun.

Therapie

Mehr als zwei Drittel der Fälle von Stuhl-Inkontinenz können ohne chirurgischen Eingriff geheilt werden, etwa durch Beckenbodentraining unter Anleitung spezialisierter Physiotherapeuten, medikamentöse Strategien oder eine Ernährungsumstellung.

Die unterschiedlichen Formen und Behandlungsmöglichkeiten bei weiblicher und männlicher Harn-Inkontinenz werden in zwei weiteren Infovideos beschrieben. Sie sollen Betroffenen Mut machen, den Arzt um Hilfe zu bitten. Die Ausprägungen einer Harn-Inkontinenz sind vielfältig: „Manche verlieren Urin beim Husten, Lachen oder Stiegen steigen, manche müssen ständig zur Toilette – auch nachts, was zusätzlich belastet. Effektive Behandlung ist für jede Form der Harn-Inkontinenz möglich. Auch dauerhafte Heilung kann durchaus erreicht werden.“

Weitere Informationen: kontinenzgesellschaft.at

Beitragsbild: andranik123 – stock.adobe.com

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