Hochwasserschutzbau

von NEUES LAND

Das Herzstück des Hochwasserschutzbaues entlang der Kainach wurde mit dem Spatenstich in Anfriff genommen.

Im Beisein von Landesrat Johann Seitinger fand der Spatenstich für das mit  neun Millionen veranschlagte Projekt, das mit Mitteln des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW) und der Stadtgemeinde Voitsberg umgesetzt wird. Davon wurden in den letzten Jahren bereits zwei Millionen für den Hochwasserschutz verwendet. Der nun zu errichtende 2. Bauabschnitt ist mit sieben Millionen Euro jedoch das Herzstück des Hochwasserschutzes und wurde aufgrund seiner Länge in drei Baulose aufgeteilt.

IMG_7749„Mit den Maßnahmen können wir die Bevölkerung der Stadtgemeinde Voitsberg vor einem 100-jährlichen Hochwasser schützen. Gleichzeitig verbessern wir die Gewässerökologie. Das BMLFUW investiert für dieses Projekt 7,2 Millionen Euro und schafft damit mehr Sicherheit und Schutz in einer äußerst lebenswerten Region“, betont Bundesminister Andrä Rupprechter anlässlich des Spatenstiches.Und der für den Hochwasserschutz zuständige Landesrat Johann Seitinger ergänzt: “Der Hochwasserschutz ist auch mir ein besonderes Anliegen. Mit diesem Projekt werden neben der Infrastruktur Straße, der Strom- und Wasserversorgung auch noch rund 108 Objekte vor Hochwasser geschützt. Mein besonderer Dank gilt Bundesminister Rupprechter für die Unterstützung zur Umsetzung dieser Maßnahmen.“

An der Kainach wurde eine Abflussuntersuchung durchgeführt und Hochwasserüber-flutungsflächen für das HQ30 und das HQ100 sowie wasserwirtschaftliche Vorrangflächen ausgewiesen. Dabei stellte sich heraus, dass Teile des Stadtgebietes von Voitsberg im Hochwasserabflussbereich der Kainach liegen. Somit bestand die Notwendigkeit zur Umsetzung von Hochwasserschutzmaßnahmen. Bei einer ergänzenden Abflussuntersuchung wurden nicht nur die bestehenden Abflussflächen bestätigt, sondern es kamen auch neue, bis dahin unbekannte Überflutungsflächen hinzu. Nun werden die Maßnahmen aus dem Detailprojekt von Fluss km 36,799 bis Fluss km 42,860 realisiert. Das vorliegende Projekt umfasst Maßnahmen, welche im angeführten Bereich der Stadtgemeinde Voitsberg einen 100-jährlichen Schutz vor Hochwässern ermöglichen.
Bei den Hochwasserschutzmaßnahmen handelt es sich um einen linearen Ausbau mit einem vorgesehenen Freibord von 50 cm, möglichst wenigen Eingriffen direkt am Gewässer und der Errichtung von Mauern nur in Bereichen, in denen aus Platzgründen keine Dämme errichtet werden können. Dennoch ist es notwendig die Kainach auf einer Länge von ca. 1km einzutiefen, um einen geeigneten Hochwasserschutz zu erreichen. Des Weiteren werden auch Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässerökologie umgesetzt. Dazu gehören die Auflösung von drei Sohlstufen in Form der Errichtung von Sohlrampen, die Strukturierung der Gewässersohle an geeigneten Stellen und die Errichtung einer stufenlosen Anbindung des Tregistbaches. Auch zwei Brücken werden im Rahmen dieses Projektes mit erneuert, wovon die Bahnhofsstraßenbrücke bereits umgesetzt wurde.

Die Gesamtkosten dieser Maßnahme in der Höhe von neun Millionen Euro werden zu 80% vom Bund (7,2 Millionen) und zu 20% von der Stadtgemeinde Voitsberg  (€ 1,8 Millionen) getragen. Davon wurden bereits zwei Millione Euro in den Vorjahren für den Stadtbereich Krems für Hochwasserschutzmaßnahmen umgesetzt. Die Errichtung dieser Maßnahmen bedeutet eine wesentliche Verbesserung für die Stadtgemeinde Voitsberg im Falle einer Hochwassersituation. Jedoch sind auch noch in den kommenden Jahren Arbeiten an einem 3. Bauabschnitt notwendig, um für den gesamten Stadtbereich einen Hochwasserschutz vor einem 100-jährlichen Hochwasserereignis zu erlangen. Für diesen Abschnitt, der sich zurzeit noch in Planung befindet und gemeinsam mit den Gemeinden Bärnbach und Rosental geplant und umgesetzt wird, sind zurzeit Kosten in Höhe von rund zwei Millionen Euro veranschlagt.

In der Steiermark haben sich die bisher errichteten Hochwasserschutzeinrichtungen bestens bewährt. Allein durch die mehrfach eingestauten bzw. vollgestauten Hochwasserrückhaltebecken konnten Schäden in Millionenhöhe verhindert werden. Insgesamt wurden in unserem Bundesland innerhalb der letzten zehn Jahre rund 400 Millionen Euro für Hochwasserschutzmaßnahmen investiert.

 

Foto: Thaut Images – Fotolia.com

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