Große Gefahr durch den Borkenkäfer

von NEUES LAND

Optimale Vermehrungsbedingungen aufgrund der Witterung. Schadholzbestand nimmt dramatisch zu.

Die heißen Temperaturen während der letzten beiden Monate und die vielen, durch Gewitterstürme oder Eisbruch abgewipfelten Stämme beziehungsweise das noch immer nicht aufgearbeitetes Schadholz, bieten zurzeit optimale Vermehrungsbedingungen für die beiden gefürchteten Fichtenborkenkäfer Buchdrucker und Kupferstecher“, so Harald Ofner, Geschäftsführer des Waldverbandes Hartberg-Fürstenfeld bei einem Lokalaugenschein mit den Kammerobleuten Hans Reisinger und Friederike Hammerlindl. Im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld gibt es heuer bereits zahlreiche Käferlöcher mit bis zu 150 Festmetern Schadholz.

Bis zu drei Generationen

Während eine gesunde Fichte durch die Ausscheidung von Harz bis zu 3000 Buchdrucker abwehren kann, hat der Borkenkäfer bei einer schwächelnden oder kranken Fichte mit nicht einmal 300 Käfern leichtes Spiel. Darüber hinaus sind die Waldsäume durch das Samenjahr zusätzlich geschwächt, da sie bis zu 40 Prozent des Zuwachses in die Samenproduktion investieren. Von der Eiablage bis zum Ausfliegen der Jungkäfer vergehen bei den hohen Sommertemperaturen nur sechs Wochen, sodass sich bis zu drei Generationen in einer Vegetationsperiode ausgehen. Aus einem überwinternden Borkenkäferweibchen kann die Population in der dritten Generation auf rund 100.000 Borkenkäfer anwachsen.

Wirkungsvolle Maßnahmen

Vom Sekundärschädling, der sich im Frühjahr geschwächte Fichten oder Schadholz sucht, entwickelt er sich zum Primärschädling, der dann auch vor den gesündesten Bäumen nicht zurückschreckt. Wirkungsvollste Maßnahme, um die Massenvermehrung zu verhindern, ist das rechtzeitige Erkennen und unverzügliche Entfernen der frisch befallenen Käferbäume. „Am größten ist die Borkenkäfergefahr in der Nähe von befallenen Flächen aus dem Vorjahr sowie im Umkreis von Holzlagerplätzen oder nicht aufgearbeitetem Schadholz. Die hohen Fangergebnisse in den Käferfallen zeigen derzeit Alarmstufe rot“, so Ofner. Beratung und Unterstützung für die Waldbesitzer gibt es durch das Forstreferat der Bezirkskammer Oststeiermark, die Bezirksförster der BH oder die Waldhelfer des Waldverbandes Hartberg-Fürstenfeld.

Zum Thema passend

Einen Kommentar abgeben