Aufgrund der derzeit geltenden Ausgangsbeschränkungen suchen immer mehr Menschen Erholung im Wald. Doch die Gefahr im Wald ist für Besucher groß.
In diesen Tagen und Wochen herrscht in den steirischen Wäldern Hochbetrieb. Endnutzungen werden durchgeführt, notwendige Durchforstungen erledigt und anfallende Schnee- und Windbruchschäden beseitigt. Für viele Betriebe dienen diese Arbeiten als wesentliche Einkommensquelle, voller Einsatz ist gefordert. Die Gefahr im Wald ist groß.
Doch in diesem Winter müssen von den Forstwirten bei dieses wichtigen Arbeiten besondere Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden. Mit dem erneuten Lockdown zieht es zunehmend mehr Menschen in die steirischen Wälder. Ob Freizeitsportler oder Erholungssuchende, ob Naturerkundung mit Kindern oder die Suche nach einer Ruheoase, der Wald ist für viele zu einem unverzichtbaren Teil ihrer Freizeit geworden. Doch der Wald ist auch ein Ort, an dem gearbeitet wird.
Sperrschilder
Deshalb bringen die Forstwirte zur Absicherung von Waldarbeiten Warnschilder und Absperrungen an. Diese werden jedoch immer wieder von Waldbesuchern missachtet. Landesforstdirektor Michael Luidold bringt das enorme Gefahrenpotential auf den Punkt: „In Sperrgebieten herrscht immer akute Lebensgefahr und die aufgestellten Schilder sind kein Gebot, sondern ein striktes Verbot.“
Luidold weiter: „Ich appelliere an alle Waldbesucher, die Gefahren durch Arbeiten im Bestand ernst zu nehmen, Hinweistafeln zu beachten und gesperrte Flächen sowie solche, in denen Forstarbeiten zu hören sind, unbedingt zu meiden. Unachtsamkeit und falsche Neugier können tragisch enden. Außerdem sieht das Gesetz bei Nichtbeachtung auch Strafen vor.“ Der Landesforstdirektor hofft auf das Verständnis der Freizeitsportler. Schließlich gehe es um ihre eigene Sicherheit.
Auch Stefan Zwettler, Leiter der Forstabteilung in der Landwirtschaftskammer, weist auf die notwendigen Forstarbeiten in den heimischen Wäldern hin. Auch heuer haben Schnee und Wind Schäden im Wald verursacht, das Schadholz muss zügig aufgearbeitet und abtransportiert werden.
„Durch Stürme, Schnee und Borkenkäfer sind die Schadholzmengen in den heimischen Wäldern dramatisch angestiegen,“ so Zwettler. „Das erhöhte Schadholzaufkommen trägt dazu bei, dass das Holz rasch aus den Wäldern abtransportiert werden muss. Damit steigt aktuell die Arbeit und somit auch das Unfallrisiko in unseren Wäldern.“
Große Gefahr
Das es immer wieder zu Konfrontationen zwischen Waldarbeiter und Naturnutzer kommt, bestätigt auch Peter Konrad, Vorsitzender des österreichischen Forstunternehmerverbandes: „Im forstlichen Sperrgebiet herrscht Lebensgefahr und das Betretungsverbot ist unbedingt einzuhalten. Für Laien ist der Gefahrenradius nicht abzuschätzen. Es ist ein Trugschluss, dass nur bei laufenden Motoren Gefahr droht. Die Baumfällung erfolgt unvorhersehbar. Oft sind Geländekuppen und Unebenheiten nicht einsehbar. Menschen, die abgesperrte Zonen übertreten, bringen sich und die Waldarbeiter in Lebensgefahr.“
So auch der Appell aller Verantwortlichen an die Naturnutzer: „Bleiben Sie auf Wegen, vermeiden Sie Waldbesuche bei Sturm oder Gewitter und beachten Sie forstliche Sperrgebiete.“
Beitragsfoto: Landesforstdirektion/Pfister
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Forstliche Sperrgebiete dürfen niemals betreten werden. Es herrscht akute Lebensgefahr, etwa durch herabfallende Äste oder umstürzende Bäume.
Foto: FAST Pichl
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Stefan Zwettler ist Leiter der Forstabteilung in der LK.
Foto: LK Steiermark
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Landesforstdirektor Michael Luidold weist auf Gefahren hin.
Foto: Landesforstdirektion