Der große Frühjahrsputz

von NEUES LAND

Rund 47.000 Mitwirkende waren letztes Jahr mit dabei, 159.000 kg Müll wurden eingesammelt und der fachgerechten Entsorgung zugeführt ‒ auch heuer findet die erfolgreiche Umweltaktion ihre Fortsetzung: Land Steiermark/Lebensressort, die Fachgruppe Entsorgungs- und Ressourcenmanagement der WK Steiermark, der Dachverband der steirischen Abfallwirtschaftsverbände und der ORF Steiermark rufen zum neunten Mal in Folge zum „großen steirischen Frühjahrsputz“ auf: Alle Interessierten sind von 29. März bis 30. April 2016 in der Steiermark dazu eingeladen, ein Zeichen gegen das unbedachte Wegwerfen von Müll zu setzen und Wiesen, Wälder, Bachläufe, Grünanlagen, öffentliche Flächen… zu reinigen. Das Motto lautet: Stop Littering!

Die ProjektpartnerInnen zu „Der große steirische Frühjahrsputz“:

Landesrat Johann Seitinger, Land Steiermark, Lebensressort: „Seit dem Start unserer erfolgreichen Frühjahrsputzaktion im Jahr 2008 ist es gelungen weit mehr als 1.000.000 kg achtlos in der Natur weggeworfenen Müll zu sammeln. Auf der einen Seite ist es zwar erschreckend, dass es immer noch Unverbesserliche gibt, die ihren Müll ohne Rücksicht auf die Umwelt entsorgen. Andererseits können wir aber sehr stolz sein, dass sich Jahr für Jahr unzählige Steirerinnen und Steirer auf freiwilliger Basis in den Dienst der guten Sache stellen und unsere Heimat damit noch lebenswerter machen. Mit einer besonderen Schwerpunktsetzung werden heuer erstmals auch die freiwilligen Helferinnen und Helfer aus dem Kreise der untergebrachten AsylwerberInnen und Flüchtlinge in diese große steirische Sammelaktion miteinbezogen. Auf diese Kooperation bin ich besonders stolz – sehe ich das doch als ersten Schritt einer gelebten Integration auch zum Wohle unserer Umwelt. Denn gerade durch solch nachhaltige Aufgaben können die Neuangekommenen sofort mit vielen Menschen in Kontakt treten. Dadurch wird nicht nur das Bewusstsein um eine geordnete Müllentsorgung und eine saubere Landschaft, sondern auch ein positives Klima des Zusammenlebens bestens gefördert.“

Daniela Müller-Mezin, Wirtschaftskammer Steiermark, Obfrau der Fachgruppe Entsorgungs- und Ressourcenmanagement: „Als Partner beim großen steirischen Frühjahrsputz mit dabei zu sein ist für uns so selbstverständlich wie die ständige Weiterentwicklung unserer knapp 600 regionalen High-Tech-Betriebe in Sachen Energieeffizienz, Logistik und Wertstoffkreislauf. Sie sind es, die die Wertstoffe aus dem Abfall wieder in den Wertstoffkreislauf einbringen. Im letzten Jahr wurden 46 Millionen Euro in zukunftsweisende Technologien investiert.
Unsere 156 privaten Entsorgungsunternehmen und 12 private und öffentliche Aufbereitungsanlagen sind in Sachen Logistik und Behandlung Vorreiter in Österreich. Unsere Stärken liegen dabei in unserer Innovationskraft und der Regionalität. Insgesamt eine halbe Milliarde Euro setzt die steirische Abfallwirtschaft derzeit pro Jahr um. Etwa 30 Prozent davon durch regionale Kleinbetriebe. Ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, der für 3.000 Menschen Arbeit schafft.
Der richtige Umgang mit Abfällen und die Chance aus diesem Abfall Rohstoffe zu generieren sind unbestritten eine riesige Herausforderung, gehören aber gleichzeitig zu den wichtigsten Umweltfragen unserer Zeit.
Als jährlicher Fixpunkt schafft der ‚Frühjahrsputz‘ ein breites Bewusstsein dafür und verdient daher jede Unterstützung.“

Bgm. Wolfgang Neubauer, Obmann des Dachverbandes der steirischen Abfallwirtschaftsverbände: „‘Littering‘ ist die englische Bezeichnung für das achtlose Wegwerfen von Abfällen in freier Natur. Einen gut geeigneten und passenden deutschen Ausdruck gibt es hierfür eigentlich nicht, weswegen man in der ‚Stop Littering-Kampagne‘ bewusst auf den englischen Ausdruck zurückgreift. Als großer Optimist könnte man meinen, dass es hierzulande deshalb keinen gängigen Begriff gäbe, weil die Leute offensichtlich sehr ordentlich seien und in der Natur nichts wegwerfen würden.
Falsch gedacht! Da lehrt einem die Praxis schnell anderes: 150.000 – 180.000 kg Abfälle Jahr für Jahr, die Freiwillige aus Straßengräben, von Wiesen, aus den Uferbegleitwäldern holen und dabei vermutlich längst nicht in jeden Winkel wo Littering geschieht, auch wirklich vorstoßen können. Darum heißt es für uns Gemeinden, Feuerwehren, Vereine, AbfallberaterInnen, Freiwillige weiter und verstärkt aktiv zu sein und in der Kampagne alle Steirerinnen und Steirer zum ‚Stop Littering‘ zu motivieren, ehe noch ein steirisches Pendant gefunden wird.“

Hofrat Wilhelm Himmel, Nachhaltigkeitskoordinator des Landes Steiermark: „Heuer wollen wir mit dem ‚großen steirischen Frühjahrsputz‘ Flüchtlinge und AsylwerberInnen in der Steiermark einladen, sich aktiv an der Landschaftsreinigungsaktion zu beteiligen. Dazu haben wir über das Flüchtlingsreferat des Landes Steiermark und mit Unterstützung der Caritas die Quartiergeber aufgefordert, die ‚Stop Littering-Kampagne‘ zu nützen, den Flüchtlingen und AsylwerberInnen Mülltrennung in der Steiermark mittels Informationen in ihrer Landessprache näher zu bringen und den Stellenwert einer sauberen Umwelt durch aktive Teilnahme am Frühjahrsputz zu vermitteln.
Darüber hinaus wird der ‚Frühjahrsputz‘ heuer zum zweiten Mal über Facebook begleitet. Bereits im Vorfeld konnte das Interesse an dieser Aktion mit neuen Plakaten vertieft werden. Unter dem Motto ‚steirisch gredt ‘ wird die Bevölkerung eingeladen, mundartliche Begriffe für ‚Umweltsünder‘ plakativ darzustellen. Mit den Begriffen wie Gupf, Saubartl, Pleampl wurde diese Initiative erfolgreich gestartet. Heimische Tiere als Waste Watcher ergänzen die neue Infokampagne auf Facebook. Die Bevölkerung ist eingeladen sich rege daran zu beteiligen.“

Landesdirektor Gerhard Draxler, ORF Steiermark: „Zehntausende Menschen werden sich heuer wieder am ‚steirischen Frühjahrsputz‘ beteiligen und damit einen großen Beitrag in Sachen Umweltschutz leisten sowie ihr Engagement und Verantwortungsbewusstsein für eine saubere Natur deutlich machen. Die Begeisterung und der Einsatz der Freiwilligen machen diese Aktion zum außerordentlichen Erfolg! Der ORF Steiermark begleitet den ‚Frühjahrsputz‘ seit Anbeginn und gestaltet dazu auch heuer einen Umweltprogrammschwerpunkt in allen Medien: Umfangreiche Berichterstattung und detaillierte Informationsaufbereitung sind dabei Selbstverständnis. Unser großes Anliegen ist es, das bemerkenswerte Mitwirken der Teilnehmerinnen und Teilnehmer widerzuspiegeln und die Bewusstseinsbildung für eine gesunde Umwelt und intakte Natur nachhaltig zu fördern.“

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