Peter Jöchlinger betreibt in Mautern einen Bio-Milchviehbetrieb. Als gelernter Mechaniker hat er nach der Hofübernahme seinen Job an den Nagel gehängt und ist Vollerwerbslandwirt geworden.
Genau auf 720 Meter Seehöhe liegt der Hof von Peter Jöchlinger. Am Eselberg in Mautern hält er dort 24 Fleckvieh-Milchkühe samt weiblicher Nachzucht in Kombinationshaltung. „Die Kühe werden bei uns im Anbindestall gemolken und täglich auf die Weide getrieben, im Winter kommen sie in den Auslauf“, erklärt der junge Landwirt, der seinen Hof in biologischer Wirtschaftsweise gemeinsam mit Freundin Iris sowie mit der Unterstützung der Eltern sowie Großeltern Wilma und Simon führt. Für das Jungvieh wurde vor einigen Jahren ein neuer Laufstall erbaut.
Hofübernahme
Im Jahr 2019 hat der gelernte Landmaschinen- und LKW-Techniker den Hof von seinen Eltern übernommen. Jöchlinger erzählt: „Meine Eltern haben zwei Milchviehbetriebe bewirtschaftet. Den Hof in St. Michael in Obersteiermark hat mein Bruder übernommen, den Hof in Mautern darf ich nun weiterführen.“ Nach der Übergabe haben sich die Eltern gemeinsam ein Haus gekauft und sind nun dort hin gezogen. „Natürlich helfen sie uns beiden beim Silieren oder übernehmen bei Bedarf die Stallarbeit“, freut sich Peter über die gute Zusammenarbeit.
Außenwirtschaft
Peter Jöchlinger bewirtschaftet insgesamt 32 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche (Eigen- und Pachtfläche). Seit einigen Jahren betreibt der umtriebige Landwirt auch Ackerbau: „Auf drei Hektar werden abwechselnd 1,5 Hektar Mais und 1,5 Hektar Kleegras angebaut. Nach einer Lernphase bin ich mit dem Silomaisertrag sehr zufrieden.“ Das Kleegras vom Vorjahr wird im Frühjahr gepflügt und danach Mais angebaut. Blindstriegeln sowie zweimaliges Hacken sind das Erfolgsrezept. Der erste Grünlandschnitt wird im Fahrsilo konserviert, der zweite Schnitt als Trockenfutter eingebracht und der dritte und vierte Schnitt in Rundballen gepresst. Bei der Heuarbeit ist ein Heukran eine wesentliche Erleichterung. Die Trockenheit im August hat sich auf den Grünlandertrag negativ ausgewirkt.
Auch die Almwirtschaft spielt am Betrieb Jöchlinger eine bedeutende Rolle. „Jedes Jahr treiben wir 15 Jungrinder auf eine Gemeinschaftsalm auf. Dort schaut ein Halter auf alle Tiere und im Herbst bringen wir sie wieder zurück. Das ist eine große Erleichterung für mich“, sagt Jöchlinger.
Fleckviehzucht
Für den jungen Landwirt sind seine Kühe der ganze Stolz. Mit einem beachtlichen Stalldurchschnitt von über 8800 Kilogramm Milch hat er kürzlich die Ausbildung zum Eigenbestandsbesamer absolviert. „Derzeit führt unser Tierarzt noch die Besamungen durch, aber in Zukunft möchte ich das selbst machen. Er ist sehr loyal und gibt mir immer wieder Tipps“, so der begeisterte Züchter. Er freut sich über die Tatsache, dass es in seiner Region noch ausreichend Großtierärzte gibt. Seine Biomilch liefert Jöchlinger an die Berglandmilch und merkt an: „Natürlich bekommen wir derzeit mehr für unser Produkt, aber die stark gestiegenen Kraftfutter- und Energiepreise kompensieren leider diesen Mehrertrag zur Gänze.“
Trotz der vielen Arbeit am Hof engagiert sich Jöchlinger auch in seiner Gemeinde: „Seit 2020 bin ich Gemeindebauernobmann und im Vorstand der BB-Ortsgruppe Mautern. Das mache ich gerne, da wir eine gute Gemeinschaft und einen großen Zusammenhalt haben.“ So werden etwa ein Hoffest, ein Eisstockturnier sowie ein Gemeinschaftswandertag organisiert.
Einen Erfolg konnte Jöchlinger auch als Genossenschaftsfunktionär einfahren. Nach einer von ihm einberufenen Mitgliederversammlung konnte die Schließung des Lagerhausstandortes in Mautern verhindert werden: „Als Genossenschaft haben wir die Aufgabe des Nahversorgers. Das wollte ich erhalten.“
Zur Person
- Peter Jöchlinger (32)
- Vulgo Hasenfeldner
- Eselberg 1, 8774 Mautern
- Freundin Iris Raaber
- Biomilchviehbetrieb
- Lehre zum Landmaschinen- und LKW-Techniker
- Ausbildung zum landwirtschaftlichen Facharbeiter
- Vorstandsmitglied der BB-Ortsgruppe Mautern
- Gemeindebauernobmann
- Vorstandsmitglied Lagerhaus St. Michael in Obersteiermark
Beitragsfoto: Lind