Der Betrieb Potzinger wird seit mehr als 30 Jahren als Biobetrieb geführt und liegt in der Gemeinde Großsteinbach. Der Ort ist bekannt für die einzigartige Schachblume. Sie wächst nur auf einer Wiese, diese wird von der Familie Potzinger bewirtschaftet.
Markus Potzinger hat den Betrieb im Jahr 2012 von den Eltern übernommen. Seither hat sich die Fläche beinahe verzehnfacht. Im Jahr 2015 hat er seine Frau Bianka geheiratet, sie haben zwei Töchter im Alter von 18 und 20 Jahren. Vater Franz, der auch am Hof wohnt, war ein bekannter Pionier und Vordenker im Bereich des Maschinenrings in der Region. Sein Aufgabengebiet sind die zehn Hektar Grünland am Betrieb. Neben dem Betrieb arbeitet die Ehefrau als Ordinationsassistentin in Fürstenfeld und der Betriebsführer geringfügig in einer Zimmerei. Er hat nach der Pflichtschule Tischler gelernt und diesen Beruf bis zur Übernahme ausgeübt. Markus ist ein begabter und genauer Handwerker und heute noch bei den Firmen als Mitarbeiter gefragt.
Diese handwerkliche Genauigkeit ist in seinem landwirtschaftlichen Betrieb überall zu erkennen. Die Maschinen sind technisch hochwertig und in bestem Zustand. Der Unkrautstriegel gleicht mit seinen Unmengen an Hydraulikleitungen einer Industriemaschine und das Hackgerät ist mit einer Kamera und verschiedenen Steuerelementen ausgestattet. Dadurch kann es vom Traktor aus mit einem Joystick per Bildschirm an die Reihen herangeführt werden. In den Reihen ist ein pneumatisch senkbarer Reihenstriegel aufgebaut, den er selbst entwickelt hat. Auch auf anderen Maschinen sind eigene technische Lösungen vorzufinden, die er zusammen mit seinem Bruder baut.
Derzeit läuft es gut. Ich hoffe aber, dass sich die Pachtverhältnisse nicht verschlechtern.
Durch diese perfekte Technik gelingt es dem begeisterten Ackerbauern, seine 50 Hektar Ackerfläche perfekt zu führen und beste Erträge zu erzielen. Das bestätigen immer wieder die Mähdrescherfahrer, die sich wundern, dass man im Biolandbau so schöne Kulturen haben kann. Die zwölf Hektar Mais werden zum Beispiel zwei- bis dreimal gestriegelt und dreimal gehackt. Da braucht man schon eine gute Schlagkraft und beste Maschinen. Wenn er Zeit hat, sät und pflegt er auch noch die Kulturen von anderen Biobauern. Die Fruchtbarkeit der Böden wird durch die Fruchtfolge, den Zwischenfruchtbau, die Ernterückstände und dem Leguminosen-Anbau geschaffen.
Nur auf einem Teil der Flächen wird Hühnermist von einem Kooperationsbetrieb ausgebracht. Der Pflug kommt nur beim Herbstanbau und als Winterfurche vor dem Kürbis zum Einsatz. Auf den restlichen Flächen wird gegrubbert und Mulchsaat betrieben. Pferdebohne und Erbse werden im Gemenge im Herbst mit Weizen und Gerste gesät, Mais, Soja, Ölkürbis und Sonnenblumen im Frühjahr auf begrünte Flächen. Alle Erträge werden am Betrieb getrocknet und gereinigt und entweder an die Firma Vitakorn oder an das Projekt von Bauer zu Bauer von „Zurück zum Ursprung“ geliefert. Aufgrund seiner hohen Qualitäten sind seine Früchte sehr gefragt und er kann gute Preise erzielen.
„So wie der Betrieb derzeit läuft, bin ich zufrieden, für die Zukunft hoffe ich, dass die Pachtverhältnisse sich nicht verschlechtern und meine Tochter Hanna in den Betrieb einsteigen kann“, erklärt der überzeugte Biobauer. Die Tochter ist begeisterte Landwirtin und hat als Vorbereitung die Fachschule Grottenhof besucht. Für ihn selbst ist die Weiterbildung wichtig, er besucht gerne Fachkurse und Vorträge. Vor einigen Jahren hat der Landwirt die Ausbildung zum Bodenpraktiker gemacht.
Seine Hobbys sind die Blasmusikkapelle und der Stocksport. Wenn Zeit ist, gibt es auch einmal einen Urlaub in Kroatien oder es geht ein paar Tage zum Skifahren. Sein Lieblingsessen sind rote Rübenknödel, aber auch eine Brettljause beim Buschenschank kann ihn begeistern. Markus Lieblingsplatz am Hof ist auf den Naturschutzwiesen am Rande des Tals, wo es hügelig ist und er eine gute Sicht über die schöne Oststeiermark hat.