Bauer der Woche: Gerfried Peiner

von Karlheinz Lind

Gerfried Peiner aus Voitsberg bewirtschaftet einen Nebenerwerbsbetrieb mit Ochsenmast. Bereits seit vielen Jahren züchtet er auch Tauben und seltene Hühnerrassen.

Wir sind ein typischer Nebenerwerbsbetrieb.“ Mit diesem Satz beschreibt Gerfried Peiner seinen Hof vulgo Gartnerbauer, den er gemeinsam mit Gattin Sieglinde in Voitsberg bewirtschaftet. Der zweifache Vater hat sich der Ochsenmast verschrieben. Er berichtet: „Dazu haben wir im Jahr 2015 einen neuen Stall gebaut und den Betrieb von der Fleckviehzucht auf Mast umgestellt.“ Als Futtergrundlage dienen zehn Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche. „Mir war es wichtig, die Flächen nicht zu verpachten, sondern selbst zu bewirtschaften. Mit den Murbodnern haben wir auch die optimale Rasse für uns entdeckt“, so der Absolvent der Höhere Bundeslehr- und Forschungsanstalt Raumberg-Gumpenstein. Peiner kauft die Einsteller zu und vermarktet die fertig gemästeten Ochsen über die Erzeugergemeinschaft (EZG) Steirisches Rind. Auch die fünf Hektar große Forstfläche wird von Peiner in Eigenregie bewirtschaftet.

Berufstätig

Bereits kurz nach der Matura erfolgte der Einstieg in die außerlandwirtschaftliche Berufstätigkeit. Der umtriebige Landwirt erklärt: „Einige Jahre war ich als Molkereifacharbeiter im Einsatz. Nach einem Wechsel in die Branche der Finanzdienstleistung bin ich seit 2009 als Immobilienfachberater in unserer Region im Einsatz.“ Anfangs bei einem örtlichen Kreditinstitut ist Peiner nun seit 2017 bei einem Immobilienunternehmen tätig. Auch er spürt die Auswirkungen der Corona-Krise: „Die Pandemie hat bei vielen Menschen den Wunsch ausgelöst, aufs Land zu ziehen. Einfamilienhäuser und kleine Bauernhöfe werden bei der Stadtbevölkerung nun auch in unserer Region immer beliebter. Es muss also nicht immer im Speckgürtel von Graz sein.“

Trotz der vielen Tätigkeiten und Aufgaben nimmt sich Gerfried Peiner für ein besonderes Hobby Zeit – nämlich die Zucht von seltenen Hühnerrassen und Tauben. Am Hof werden zwischen 50 und 70 Rassehühner sowie knapp 400 Zuchttauben gehalten. „Bereits als Kind habe ich heimlich Hühner brüten lassen oder verletzte Tauben wieder gesund gepflegt“, so Peiner, der dem Kleintierzuchtverein ST 21 Voitsberg als Obmann vorsteht. Neben den drei Hühnerrassen Sulmtaler, Altsteirer und New Hampshire hält Peiner auch eine Vielzahl an Taubenrassen am Hof. „Aktuell habe ich Deutsche Modeneser, Florentiner, Kingtauben, Englische Großkröpfer, Voorburger Schildkröpfer und Arabische Trommeltauben in meinem Zuchtprogramm“, erklärt Peiner, der seit 2013 auch als österreichischer Taubenpreisrichter bei einer Vielzahl an Ausstellungen im Einsatz ist.

Tauben-Verpaarung

In diesen Tagen hat Gerfried Peiner besonders viel zu tun, denn die Tauben werden von ihm verpaart. „Über dem Winter werden weibliche und männliche Tauben getrennt gehalten. Nun werden die Zuchtpaare wieder zusammengestellt rund zehn Tage später liegen die ersten Eier im Nest“, so der Taubenzüchter. Im Schnitt schlüpfen zwei junge Tauben pro Paar und dies wiederholt sich drei bis vier Mal bis zum Herbst. Dann werden sie rechtzeitig vor der Mauser wieder getrennt, um für die Herbst- und Winterausstellungen gerüstet zu sein. In der Steiermark halten rund 100 Taubenzüchter zwischen 4500 und 5000 Zuchttauben.

Zur Person

  • Gerfried Peiner (47)
  • Greißeneggerstraße 65, 8570 Voitsberg
  • Absolvent der HBLA Raumberg
  • Verheiratet mit Sieglinde, Kinder Andreas (9) und Sandra (14)
  • Nebenerwerbsbetrieb mit Murbodner-Ochsenmast
  • Taubenzüchter
  • E-Mail: gerfried.peiner@ofner-immobilien.at

Beitragsfoto: Lind

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