In der Weststeiermark sind die Erdbeeren von Landwirt Andreas Kürbisch aus Eibiswald besonders beliebt. In diesen Tagen hat die Haupternte begonnen.
Nahezu im Minutentakt läutet in diesen Tagen das Telefon von Andreas Kürbisch aus der Marktgemeinde Eibiswald. Immer wieder fragen interessierte Kunden nach, ob die Erdbeerfelder schon geöffnet seien oder wie lange es noch Erdbeeren gebe. Da kann der Erdbeerbauer Entwarnung geben: „Wir stehen gerade am Beginn der Haupternte.“
Andreas Kürbisch bewirtschaftet gemeinsam mit Gattin Andrea und seiner Mutter Maria knapp fünf Hektar Erdbeeren. „Unsere Erdbeerfelder zum Selberpflücken sind auf Flächen in Haselbach, Gasselsdorf, Saggau und Frauental verteilt“, erklärt der Absolvent der Land- und forstwirtschaftlichen Fachschule Hafendorf. Und diese Art der Erdbeervermarktung erfreut sich ständig steigender Beliebtheit, denn die Kunden schätzen die Frische der Früchte und können auch ihre Lieblingsbeeren selbst aussuchen. Kürbisch erklärt: „Manche wollen eben nur ganz große Erdbeeren und manche haben sich auf die kleineren Exemplare spezialisiert, da diese ja besonders süß sind.“
Betriebsumstellung
Die Produktion von Erdbeeren wurde vor einigen Jahren neu gestartet. „Ein Landwirt hat diese Felder früher bewirtschaftet. Da er in der Pension keine Nachfolge hatte, haben wir ihm die Erdbeerfelder abgekauft. Seither – das war im Jahr 2005 – beschäftigen wir uns mit der Produktion dieser köstlichen Beere“, so der innovative Landwirt. Die bis dahin geführte Schweinezucht wurde aufgegeben, denn Andreas hatte schon immer großes Interesse an Spezialkulturen. Doch bis es zur ersten Ernte kommen kann, sind sehr viel Vorarbeit und Fachwissen notwendig. Der frisch gebackene Obstbaumeister erzählt: „Die jungen Erdbeeren pflanzen wir im April aus. Nach einem Jahr Kulturpflege und Unkrautbekämpfung kann im nächsten Jahr die erste Ernte eingefahren werden. Nach dem zweiten Erntejahr wird das Erdbeerfeld gerodet und die nächste Kulturart wie Mais oder Kürbis folgt.“ Meist werden die Ackerflächen gepachtet oder im Gegenzug mit den eigenen Ackerflächen getauscht.
Auch einen herben Rückschlag musste Andreas Kürbisch im heurigen Jahr bereits verkraften, denn ein Feld konnte aufgrund eines schweren Hagelunwetters gar nicht aufgesperrt werden: „Natürlich sind wir versichert, aber es schmerzt trotzdem. Durch die Verteilung unserer Erdbeerflächen versuchen wir, das Risiko des Hagelschadens etwas zu minimieren.“
Erntezeit
Rund vier Wochen dauert nun die Erntezeit und dabei gab es im Vorfeld viel zu tun. „Wir müssen die ganzen Umzäunungen sowie die Hütten auf den verschiedenen Standorten aufstellen“, sagt Kürbisch. Auch die laufende Betreuung ist sehr wichtig. Meist bringen die Kunden ihre eigenen Gefäße für die Erdbeerernte mit. Diese müssen vorher gewogen werden und nach der Rückwaage wird bezahlt. Werden nicht alle Erdbeeren von Kunden geerntet, werden diese zu Erdbeernektar verarbeitet. „Heuer konnten wir bei der Landesprämierung bereits Gold erreichen“, erzählt der sichtlich stolze Landwirt.
Besondere Freude hat Andreas Kürbisch mit seinem Folientunnel. Hier produziert der Landwirt auf 400 Quadratmetern Erdbeeren im geschützten Anbau. Der große Vorteil dabei ist, dass man mit den ersten Erdbeeren etwas früher auf den Markt kommt. Diese Produktionssparte möchte der frisch gebackene Vater– im April des heurigen Jahres kam Tochter Johanna auf die Welt – weiter ausbauen.
Am Hof der Familie Kürbisch werden auch drei Hektar Christbaumkulturen bewirtschaftet und die Christbäume direkt ab Hof vermarktet.
Zur Person
- Andreas Kürbisch (37)
- Haselbach 121
- 8552 Eibiswald
- Verheiratet mit Andrea, Tochter Johanna
- Absolvent der Land- und forstwirtschaftlichen Fachschule Hafendorf, Lehrabschluss Maschinenbau, Obstbaumeister
- Spezialisierung auf Erdbeerproduktion
- Christbaumproduzent
Beitragsfoto: Lind