Bauer der Woche: Alois Schnedl

von Karlheinz Lind

Landwirt Alois Schnedl bewirtschaftet gemeinsam mit seiner Familie einen Milchviehbetrieb in Lobmingtal. Aus seinem Stall kommen auch Landessieger.

Für Alois Schnedl ist ein Traum wahr geworden. Seit 2008 führt er gemeinsam mit Gattin Doris und Sohn Stefan seinen Milchviehbetrieb im Vollerwerb. Das war nicht immer so. Nach seiner Ausbildung an der Land- und forstwirtschaftlichen Fachschule Kobenz absolvierte der Landwirt eine KFZ-Lehre beim örtlichen Lagerhaus. Danach arbeitete er viele Jahre in der Reifenstation.

 Familie Schnedl hält insgesamt 129 Rinder, davon 55 Milchkühe. Den Grundstein dafür hat der Vater von Alois Schnedl gelegt. Der Rinderzüchter erklärt: „Unser Hof lag im Ortsgebiet der damaligen eigenständigen Gemeinde Großlobming. Da es dort keine Möglichkeit einer Erweiterung gab, hat mein Vater Ende der 1960er-Jahre am Ortsrand auf einer Abtauschfläche eine neue Hofstelle errichtet.“ Seither wurde der Stall um einen neuen Liegeboxenlaufstall erweitert. Gemolken wird mit einem Doppel-Vierer-Fischgrät-Melkstand.

Ackerbau und Grünland

Als Futtergrundlage dienen insgesamt 55 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche (Eigen- und Pachtflächen). Davon entfallen 40 Hektar auf Ackerflächen, auf denen Mais, Getreide und Feldfutter angebaut werden. Auf den Anbau von drei Hektar Braugerste ist Alois Schnedl besonders stolz: „Wir waren von Anfang an dabei und beliefern damit die Brauerei Murau. Im Umkehrschluss erhalten wir Biertrebern zurück, die wir in der Rinderfütterung einsetzen. Das bezeichne ich als Kreislaufwirtschaft.“ Bis zu sechs Schnitte werden geerntet. Dabei setzt man am Betrieb Schnedl auf einen Lohnunternehmer. Der engagierte Landwirt dazu: „Mit dem Einsatz eines Feldhäckslers können wir gewährleisten, dass wir bei jedem Schnitt immer die gleichbleibend gute Qualität haben.“ Seit kurzem ist am Betrieb auch ein Gülleseparator im Einsatz, mit dem Schnedl sehr zufrieden ist: „Das bringt auch große Vorteile bei der emissionsarmen, bodennahen Ausbringung mittels Schleppschuh.“

Stiermast

Als weiteres Standbein setzt Alois Schnedl auf die Stiermast: „Rund 70 Prozent unserer Kühe der Rassen Braunvieh und Holstein belegen wir mit der Rasse Weißblaue Belgier. Kreuzungskalbinnen werden mit rund 110 Kilogramm verkauft, die Stiere gemästet.“ Bei den restlichen 30 Prozent kommt beim Eigenbestandsbesamer gesextes Sperma zum Einsatz, um die weibliche Nachzucht zu garantieren. Im abgelaufenen Jahr konnte Familie Schnedl mit 53,3 Milchkühen einen Stalldurchschnitt von 12.068 Kilogramm Milch bei 4,01 Prozent Fett und 3,54 Prozent Eiweiß erreichen. Damit wurden 11.800 Kilogramm pro Kuh an die Obersteirische Molkerei geliefert.

Besonders stolz sind Alois, Doris und Stefan auf ihre Zuchterfolge. Bei der Steiermarkschau 2016 konnte eine Braunviehkuh aus ihrem Stall den Landessieg einfahren. Sechs Jahre später wurde eine Tochter – Vater: Pete, Kuh: Oreyja – ebenfalls Landessiegerin und war im Jahr 2022 die Braunvieh-Vertreterin Österreichs bei der Europaschau in Imst.

Zur Person

  • Alois Schnedl (54)
  • Hauptstraße 25/2, 8734 Lobmingtal
  • Milchviehbetrieb mit 55 Kühen der Rassen Braunvieh und Holstein, insgesamt 129 Rinder.
  • Verheiratet mit Doris, zwei Söhne Stefan und Christian
  • Absolvent der LFS Kobenz, gelernter KFZ-Techniker, landwirtschaftlicher Facharbeiter.
  • 55 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche, davon 40 Hektar mit Mais, Getreide, Feldfutter und Braugerste
[© Lind]

 

 

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