Wälder muss man bewirtschaften

von Karlheinz Lind

In der klimapolitischen Diskussion Holznutzung versus Außernutzungsstellung hat nun ein Forscherteam die Bedeutung von unbewirtschafteten Wäldern untersucht. Die Rolle der natürlichen Konkurrenz für die Vorrats- und Zuwachsentwicklung und damit auch für die Kohlenstoffspeicherung bleibt in den Debatten zumeist unerwähnt. Eine Studie, an der auch Experten des Bundesforschungszentrums für Wald (BFW) mitgewirkt haben, zeigt nun, dass in unbewirtschafteten Waldbeständen 30 bis 40 Prozent der gesamten Holzproduktion an die Totholzfraktion verloren gehen.

Wie die Experten erörtern, steigt am Anfang der Zuwachs von Waldbeständen rasch an und es werden große Mengen Kohlenstoff gebunden. Danach nehmen Zuwachs und Kohlenstoffaufnahme ab, weil der durch das Absterben von älteren Bäumen freiwerdende Standraum von den verbliebenen Bäumen nicht mehr so effizient genutzt werden kann. Im Hinblick auf den Klimaschutz sollte die Waldbewirtschaftung somit für ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen jungen und alten Wäldern sorgen, damit die Zuwachsleistung und die Kohlendioxidaufnahme keinen allzu großen Schwankungen unterliegen.

Somit wird unserer heimischen Forstwirtschaft genau jenes Zeugnis ausgestellt, dass es verdient. Durch eine generationenübergreifenden, nachhaltigen Forstwirtschaft sorgen die steirischen Landwirte genau für diese wichtigen Bestände und tragen somit wesentlich zum Klimaschutz bei. Somit bleibt nur zu hoffen, dass diese Tatsache auch von den Experten der Europäischen Union rasch anerkannt werden.

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