In seiner Funktion als Vorsitzender der Landesagrarreferentenkonferenz, den Landesrat Johann Seitinger seit dem 1. Juli 2016 für die nächsten sechs Monate innehat, begleitete er Bundesminister Andrä Rupprechter dieser Tage zum Agrarministerrat nach Brüssel.
Dabei ging es um eine Vielzahl wichtiger Landwirtschaftsthemen. Die Schwerpunkte lagen auf der prekären Situation der Milchwirtschaft, der Vereinfachung der EU-Förderpakete in der Landwirtschaft sowie der sich vom Balkan her ausbreitenden Tierseuche Lumpy Skin. Um Angebot und Nachfrage am Milchsektor wieder einigermaßen ins Gleichgewicht zu bringen und eine Verbesserung am Markt herbeizuführen, wurde von der Europäischen Union ein zusätzliches Paket in der Höhe von 500 Millionen Euro für die schwer getroffenen Milchbauern zur Verfügung gestellt. Damit sollen nicht nur die freiwillige Rücknahme von Milchlieferungen angeschoben, sondern auch nationale Initiativen zur Stärkung der Milchwirtschaft ermöglicht werden. Seitinger: „Mit dem nun beschlossenen zweiten Hilfspaket über 500 Millionen Euro soll die Negativspirale durchbrochen und ein Umkehrschub zur Stabilisierung der Milchpreissituation herbeigeführt werden.“ Landwirtschaftlich erzeugte Grundnahrungsmittel wie Milchprodukte, Obst und Gemüse werden von großen Einzelhändlern oft als Lockangebote missbraucht. „Es müssen daher auf EU- und nationaler Ebene starke Initiativen gegen unfaire Handelspraktiken in der Lebensmittelbranche vorangetrieben und diese ungerechten Praktiken entlang der Wertschöpfungskette verändert werden“, so Seitinger weiter. Auf dem dicht gedrängten Programm standen dann auch noch Gespräche über Klimaschutzmaßnahmen mit dem spanischen EU-Kommissar für Klimaschutz und Energie, Miguel Arias Cañete sowie Treffen mit Außenminister Sebastian Kurz, dem Präsidenten der Industriellenvereinigung Tirol, Christoph Swarowski und den beiden EU Abgeordneten Elisabeth Köstinger und Othmar Karas.