Regionalmuseen als kulturelle Nahversorger

von Karl Brodschneider

Viele regionale steirische Regionalmuseen sind wieder offen, die „großen“ Museen dürfen aber erst Anfang Juli ihren Betrieb aufnehmen.

Von den Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus sind auch Museen, Archive und Bibliotheken massiv betroffen. Ausstellungen, Kulturvermittlungsprogramme und Veranstaltungen wurden abgesagt, Projekte verschoben. Die Betreiber der regionalen steirischen Museen sehen jetzt Licht am Ende des Tunnels und können wieder Gäste – unter Einhaltung der vorgegebenen Schutzmaßnahmen – begrüßen.

Frühlingserwachen

Um die Besucher darauf aufmerksam zu machen, dass die Museen wieder offen haben, wurde am Christi Himmelfahrtstag vielerorts ein buntes Programm angeboten. Vom Steirischen Museumsverband (MUSIS) heißt es dazu: „Museen wollen damit ihrem Auftrag als kultureller Nahversorger nachkommen und zum Wiedererwachen des steirischen Kulturlebens beitragen. An der Aktion „Frühlingserwachen“ nehmen zum Beispiel das Sensenwerk in Deutschfeistritz, das Feuerwehrmuseum in Groß St. Florian, das Bauernmuseum in Mühlen, das Forstmuseum Silvanum (Bild) in Großreifling sowie das Kammerhofmuseum in Bad Aussee teil.

Veranstaltungen mit mehr als zehn Personen sind auch in Regionalmuseen bis Ende Mai nicht erlaubt. Dann darf es schon Programme mit einer maximalen Teilnehmerzahl von 100 Personen geben. Ab 1. Juli gibt es weitere Lockerungen. Dieser Tag wird auch in den großen steirischen Museen schon herbeigesehnt. Der Ausstellungsbetrieb an den Standorten des Universalmuseums Joanneum ist ab diesem Zeitpunkt in vollem Ausmaß wieder gegeben. „Wir wollen – gerade angesichts dessen, dass Urlaubsreisen wohl nur sehr eingeschränkt möglich sein werden – eine Einladung zu einem intensiven Museums- und Ausstellungssommer aussprechen“, betont Kulturlandesrat Christopher Drexler.

Möglichkeiten bietet das Universalmuseum Joanneum genug. In Graz sind es zum Beispiel das Kunsthaus, die Neue Galerie, das Schloss Eggenberg oder das Landeszeughaus. Dazu kommen das Österreichische Freilichtmuseum Stübing, das Schloss Trautenfels, das Schloss Stainz, das Rosegger-Museum in Krieglach, Flavia Solva in Wagna und andere mehr.

Archäologisches Erbe

Übrigens gibt es jetzt auch für die Freunde der steirischen Geschichte und Archäologie etwas ganz Neues. Um dieses bedeutende archäologische Erbe der Bevölkerung näher zu bringen und es auch kulturtouristisch zu nutzen, schlossen sich die archäologischen Initiativen und Museen der Bezirke Leibnitz und Deutschlandsberg zur Archaeoregion Südweststeiermark zusammen. Die erste gemeinsame Aktivität war die Erstellung einer Website, wo die archäologischen Museen und Fundstätten wie zum Beispiel die Burg Schwanberg präsentiert werden (https://archaeoregion.at). Regionsvorsitzender Abg. z. NR Joachim Schnabel freut sich: „Auf dieser Plattform können sich Einheimische und Touristen nun zentral informieren.“

 

Beitragsfoto: Archiv

 

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